sonntag.
sie hasst sonntag.
sonntags kann sie nicht flüchten aus ihrem haus, wohin an einem sonntag?
sonntags liegt sie lang im bett, hört laut musik, will die brandung übertönen.
sonntags öffnet sie nicht einmal den vorhang. sperrt das meer aus.
doch das meer findet seinen –
türkisblauen –
weg in ihr haus, ihr schlafzimmer, ihre seele.
dieser sonntag wird anders werden.
sie setzt sich auf in ihrem bett. schaut den wecker an, still steht er da. sie steht auf, lässt ihren kimono auf dem stuhl liegen, wo er jede nacht liegt.
heute nicht, denkt sie. nackt geht sie zum fenster. öffnet den vorhang, blickt auf das meer. kein wind, kein schaum. ein friedlicher sonntag.
einfach so.
zwei worte, hinter ihr, ein stück entfernt. wer spricht zu ihr? sie wagt es nicht, sich umzudrehen.
nackt muss sie sich nun der wahrheit stellen. an einem sonntag.
das war ja klar.
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