nach der schule besorgte ich mir eine eigene wohnung.
ohne badewanne, nur mit einer kleinen duschkabine.
und mit balkon –
aber überdacht, damit ich auch an regentagen draußen sitzen konnte.
außerdem hatte ich eine größere sammlung an regenschirmen –
denn leider hatte sich herausgestellt, dass ich nicht an jedem regentag zuhause bleiben konnte.
immerhin hatte ich einen beruf gefunden, bei dem ich nie mit wasser in berührung kommen musste –
obwohl mir natürlich schon längst klar war, dass wasser an sich nicht gefährlich war, dass ich ohne gefahr in der badewanne sitzen konnte.
und dass schwimmbäder weder bodenlose wasserlöcher noch heimat gefährlicher kreaturen waren.
doch ich konnte diese abneigung einfach nicht ablegen.
so arbeitete ich also nach meinem schulabschluss in einem immobilienbüro.
makler nannte sich dieser beruf.
reichen menschen häuser voller schnick.schnack anzudrehen, das war es, was ich machte.
meistens waren es häuser mit pool –
aber den musste ich ja nur herzeigen, nicht benutzen.
leider auch dann, wenn es regnete.
doch dafür hatte ich meinen riesigen golf.schirm.
ich war für jede gelegenheit bestens gerüstet und sicher, nie wieder meiner angst ins auge sehen zu müssen.
nie mehr schwimmen, nie mehr baden.
keine untiefen und keine monster.
bis ich den auftrag bekam, ein altes haus in einem nachbarort zu verkaufen.
von da an hatte mich der sog wieder fest im griff.
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