roter regen | 13

die regentropfen, die mein gesicht berührten, fühlten sich samtig an, sie liefen auch nicht so schnell nach unten wie normaler regen, sie schienen mich zu liebkosen, verharrten einen augenblick auf der stelle, um dann weiter nach unten in den kragen meines hemdes zu fließen.

langsam ging ich richtung rosengarten, die treppe hinab.
die rosen, sie zogen mich magisch an, ich hatte das gefühl, sie würden mich vor jedem leid der welt beschützen können.
auch vor dem regen, dem verwirrend roten.

eine zeit lang stand ich unbewegt inmitten meiner rosen.
ich hatte die welt rings um mich völlig vergessen.
erst, als es dann plötzlich donnerte, erwachte ich aus meiner starre, drehte mich um und ging zurück ins haus.

ohne innezuhalten schritt ich bis ins badezimmer, drehte die dusche auf und stellte mich mitsamt meiner kleidung unter den eiskalten strahl.
langsam erwachte ich wieder aus meiner seltsamen starre.
ich fühlte mich unendlich müde, erschöpft, ausgelaugt und leer.

der regen, der mich und die welt rot gefärbt hatte, hatte inzwischen aufgehört.
doch in mir drinnen konnte ich ihn noch immer hören.

ich wusch mir sorgfältig die roten schlieren vom körper, steckte meine rotgefärbten kleider in die waschmaschine, und legte mich in das erste bett, das mir unter kam.
ich hatte das gefühl, meine augen keine einzige weitere minute offenhalten zu können und schlief auf der stelle ein.

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Ein Kommentar zu “roter regen | 13

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