der #feminismus ist tot. lang lebe der feminismus! (#kolumne)

mehr als eine woche ist vergangen seit der binnen.i.diskussion.
genug zeit, um darüber nachzudenken und zu beschließen –
nein, ich schreibe nicht darüber, wie es war.

dann müsste ich schreiben, dass auf dem podium frauen saßen, die selbst schwierigkeiten damit hatten, sätze gender.gerecht zu formulieren. die nur von der schrift.sprache redeten und auf die gesprochene sprache vollkommen vergaßen.
(stichwort gender.gap: tolle idee! aber wie spricht man das, bitte?)
ich müsste auch anmerken, dass die moderatorin des abends sich hinter einer feministischen maske versteckte, die sie wohl nur von zeit zu zeit auspackt, und jegliche kritik, auch aus den eigenen reihen, im keim erstickte.
wäre da nicht noch eine universitäts.professorin gewesen, die nicht in das alte muster ‚wir müssen die männer bekämpfen!‘ verfiel, sondern statt feminismus einen equalismus zur diskussion stellte – der abend wäre wohl ein totaler reinfall gewesen.

also habe ich nichts dazu geschrieben, sondern nachgedacht.
was ist denn eigentlich noch übrig vom feminismus?
was ist geblieben, außer ein paar extremistinnen, die noch immer nicht verstanden haben, dass aus dem feminismus längst ein maskulinismus werden hätte müssen?
denn –
mädchen dürfen mittlerweile alles, jeder beruf steht ihnen offen, jedes kleidungsstück, jede farbe, quasi die welt.
und jungs?
schon mal probiert, als kerl mit rosa röckchen in die arbeit zu gehen? oder vielleicht, mit einem freundschafts.buch in lillifee.optik in die schule? sogar lange haare regen die menschen noch immer zu abwertenden kommentaren an.

wir müssen endlich aufhören, uns zu bekämpfen.
der feminismus ist tot –
doch er ist auferstanden als maskulinismus.
natürlich müssen frauen gestärkt werden! und natürlich müssen sie gleich viel verdienen!
aber das gilt auch für männer, gerade für die jüngsten.
denn die sind es, mit denen wir uns verbünden müssen, damit der lang.ersehnte equalismus endlich eine chance hat.
die sind es, die lernen müssen, dass auch für sie gilt, was den mädchen eingebläut wird:
sei einfach du selbst, du schaffst das, die welt liegt dir zu füßen!

und während ich so darüber nachdenke, wie ich das in die köpfe der fanatischen männer.hasserinnen hinein bekomme, wird mir der kopf des feminismus auf dem silber.tablett serviert –
und zwar in form eines glänzenden hemdes.
da gibt es einen mann auf der welt, einen einzigen, der es schafft, eine sonde auf einem kometen zu landen, ein welt.bewegendes ereignis, das uns menschen so unfassbar viel über die unendlichen weiten des alls erzählen könnte –
und was machen die feministinnen?
sie reden nur über sein hemd und erfinden ein #shirtgate.

ja, das hemd ist hässlich, keine frage.
aber die mädels darauf sind nicht mal wirklich nackt.
geschweige denn echt.
und verdammt – der typ hat gerade etwas geleistet, das keine von Euch auch nur annähernd so gut hinbekommen würde!
ist vielleicht das der grund?
ist es eifersucht? neid? einfach der ärger über die eigene kleine welt, in der man lebt?

und – tragen feministinnen kein shirt, auf dem ihre liebste band abgebildet ist?
niemals?
na hoffentlich –
denn das wäre dann auch sexismus.
ebenso wie das poster des lieblings.sängers an der wand.
und der liebste schau.spieler als bildschirm.schoner.
seximus in den eigenen reihen.
tag für tag.

der feminismus ist tot.
geblieben sind ein paar ur.gesteine, die aus jeder mücke einen elefanten machen, möglichst laut schreien und das mediale interesse auf dinge lenken, die kein interesse verdient haben.
und genau jene ur.gesteine sind es auch, die junge frauen davon abhalten, sich zu engagieren –
wer will denn schon so eine alte emanze sein, die sich über ein hemd mit pin.ups aufregt?
ich nicht.
auf keinen fall!

der feminismus ist tot.
aber das macht nichts –
leben wir doch einfach einen maskulinismus.
einen equalismus.
oder was auch immer.

haupt.sache, es kommen beide geschlechter vor –
der kampf des einen gegen das andre ist doch in wahr.heit ein kampf aus dem letzten jahr.hundert.

***

© Denis Junker - Fotolia.com

© Denis Junker – Fotolia.com

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19 Kommentare zu “der #feminismus ist tot. lang lebe der feminismus! (#kolumne)

  1. Ich muss dir teilweise Recht geben. Aber eines möchte ich anmerken: „Den“ Feminismus gibt es nicht. Es sind unterschiedliche Strömungen, die unter dem Begriff zusammengefasst werden. Und nicht alle Feministinnen sind lesbisch, haben unrasierte Beine und hassen Männer (und selbst wenn die ersten beiden Punkte zutreffen würden: na und?)
    Ich würde mich auf jeden Fall als Feministin bezeichnen. Ich bin für Geschlechtergerechtigkeit: Das bedeutet, dass alle Menschen, egal ob männlich, weiblich, trans, inter, homosexuell, asexuell, schwarz, moslem, Christ, etc. dieselben Rechte, Möglichkeiten haben sollen. Das ist nämlich einfach noch nicht so.
    Es ist wirklich noch viel zu tun, auch wenn formal so ziemlich alles geregelt scheint. Vermutlich ist genau das das Problem: Rein theoretisch können Frauen Atomphysikerinnen und Astronautinnen werden. Dass das in der Realität nicht passiert, heißt nicht unbedingt, dass die Frauen zu dumm dafür sind.
    Und der Feminismus hat vielleicht gerade ein Tief. Tot ist er aber nicht.

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    • eben. nicht alle sind so – aber nur die, die so sind, prägen das bild.
      ich bin keine feministin mehr – ich bin equalistin. männer, vor allem jungs, müssen gefördert werden.

      wir müssen weg vom kampf, hin z gemeinsamen – und dafür brauchen wir frauen die männer.

      es gibt frauen, die atomphysik studieren oder astronautin sind – umgekehrt ist es aber anders: männer als kindergärtner? sicher pädophil. männer im ballett? sicher schwul.

      das tief haben die frauen selber verschuldet – ganz allein.
      denn zusammenhalten? nö. wofür. :(

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