sag mal, geht’s noch? (#kolumne)

ein thema, das gerade in sozialen medien die wogen hoch.gehen lässt?
tiere.
sehr einfach.
katzen, hunde, vögel, eich.hörnchen, panda.babys – die liste ist end.los.
‚gefällt mir‘ und schmachtende kommentare sind so garantiert.
und natürlich:
der tier.schutz.
keine frage, ein wichtiges thema.
tier.quälerei ist eine schlimme sache, furchtbar, was tiere erdulden müssen, oft stumm und ohne aus.sicht auf hilfe. und es ist schauder.haft, wie manche menschen mit tieren umgehen, nur um ihr eigenes ego zu stärken oder um ihren freund/innen zu zeigen, wie lässig sie sind.
grauselich, keine frage.

was auf solchen seiten, in solchen beiträgen und kommentaren aber immer auffällt, ist die vehemenz, mit der menschen tiere verteidigen, ja sogar tiere über ihre mit.menschen stellen.
von
’solche menschen gehören kastriert‘
bis hin zu
‚es gäbe ja genügend böse menschen, an denen sich solche typen abreagieren können‘
ist da alles dabei.

und mir stockt jedes mal der atem.
ernst.haft?
jemand, der nicht weiß, wohin mit seiner wut, soll lieber einen anderen menschen erniedrigen? vielleicht ein wehr.loses kind, eine schüchterne frau oder den halb.wüchsigen nachbars.jungen?
den starken kollegen, der drei.mal in der woche in die mucki.bude geht, wird sich wohl keiner vornehmen, dazu müsste man ja mutig sein –
bleiben also die schwachen, die kleinen, die, die es ohnehin schon schwer genug haben.

und das soll besser sein?

anstatt die wut umzulagern, wäre hilfe angesagt.
wut.managment.
persönlichkeits.therapie.
oder einfach eine dicke umarmung, die sagt
‚du bist nicht allein, ich hab dich lieb!‘

tier.quälereien unterstütze ich in keinster weise.
niemals!
aber den auf.ruf, es menschen mit gleicher münze heimzuzahlen oder andere ‚böse menschen‘ zu quälen, auch nicht.
denn wer entscheidet, wer ein ‚böser mensch‘ ist?

in meinen augen sind es auch all jene, die solche dinge fordern.
wollt Ihr gequält werden?
wohl kaum.

***

© Denis Junker - Fotolia.com

© Denis Junker – Fotolia.com

10 Kommentare zu “sag mal, geht’s noch? (#kolumne)

  1. Irgendwohin entladen sich die Ohnmachtsgefühle der Menschen. | Weder können Tiere sich gegen menschliche Grausamkeiten noch gegen die sie vermenschlichende Liebe wehren. | Wann erhalten Tiere die ihnen zustehenden Rechte?

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    • und wann all die menschen? die kinder??

      dabei gehts hier gar nicht um die rechte an sich – klar haben tiere das recht auf ein leben ohne qual.

      aber lieber menschen als tiere quälen?
      wo leben wir denn bitte???
      gehts eigentlich noch?

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      • Diese Entwicklung ist politisch gewollt. Die Ent-Menschlichung der Gesellschaft. Ablenken von der politischen Kaste. Militarisierung der Gesellschaft. Der Zug für einen „Aufstand der Anständigen“ ist längst abgefahren.

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        • diese ansicht ist mir 1. zu verschwörungs.theoretisch und 2. zu feig: kein zug ist abgefahren.
          und die menschen sind auch nicht alle so – haupt.sächlich im www, doch das ist nicht das wahre leben.

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          • Ich spreche vom „wahren“ Leben (das world wide web ist doch nur Illusionsmaschine, ein großer Bluff). Die Protestkultur ist tot. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich kenne niemanden persönlich, der noch politisch und nüchtern diskutiert. Die Menschen ducken sich weg. Der Kabarettist Georg Schramm ist am Verschwinden der Protestkultur verzweifelt. | Es ist nicht theoretisch. Die Politik handelt. Handeln ist Tun oder Unterlassen. Wir legen unseren Fokus zu sehr auf das Tun und nicht auf das Unterlassene der politisch Handelnden. | Es wird keine Proteste geben. Die Exekutive hat Duftmarken gesetzt (Heiligendamm (NATO-Gipfel), Stuttgart 21, Frankfurt (Blockupy; http://hinter-den-schlagzeilen.de/2013/06/10/jutta-ditfurth-zur-polizeigewalt-in-frankfurt/)) und die Gesetze und Rechtsverordnungen entsprechend angepasst. | Das, was du zurecht in der Kolumne beschreibst sind Neben-Schauplätze. Nach dem Wer-kennt-wen geschlossen wurde, hat in Deutschland facebook die dort beheimateten Menschen aufgenommen und bietet ihnen ein Forum für ihre „einfachen Lösungen auf vielschichtige Probleme“. Nicht nur zu kritisieren sind die Lösungsvorschläge, die diese Menschen machen, sondern vor allem die politischen Rahmenbedingungen, die sie, die Menschen, auf diese Nebenschauplätze ausweichen lässt.

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            • nein, ich glaub, das ist anders, wenn ichs mir genau überleg. das www IST teil des wahren lebens, zumindest zeigt es, welch geistes kind die leute sind.
              und das macht mir angst bei vielen – aber niemals bei allen, insofern ist der zug NICHT abgefahren. wird es auch nie sein.

              protestkultur ist auch nicht tot – man denke nur an die aktion ‚pizza anarchia‘ – man muss nur vertrauen haben, dass die leut sich was trauen, und sich selber was trauen.

              die leut ham NIE nüchtern diskutiert, schon gar nicht über politik – so was gabs nicht. und wirds nie geben. wegducken? ja das machen viele – aber eben nicht alle. und das zählt!
              fb hat auch platz für tolle dinge geschaffen – die verbreitung guter petitionen, heimat ohne hass, um nur zwei zu nennen.

              ja, ich verzweifle manchmal daran, wie furchtbar alles ist, und wie grauselich es auf fb zugeht – aber dnan seh ich, wie heut, am straßenrand einen obdachlosen zusammenbrechen und einen jungen mann, der auf ihn zueilt, die rettung ruft und ihm den kopf auf seinen schoß bettet – und dann weiß ich: es gibt noch hoffnung. es wird IMMER hoffnung geben, solange gute menschen ihren kindern gute dinge lehren.

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  2. Ich denke, der Zusammenhang ist auch manchmal echt beliebig. Solche Ansichten und Kommentare können bei so gut wie jedem Thema auftauchen. Ich vermute, es geht in diesen Fällen darum, sich besonders exponiert und pointiert darzustellen, weil diese Menschen sich davon ein Prestigegewinn bei Gleichgesinnten erhoffen. Da geht es dann darum, die „krasseste“, „prägnanteste“ Metapher zu finden. Und dann überbietet man sich gegenseitig, weil man mithalten möchte. So ungefähr vielleicht. Aber ein Experte für dieses Milieu bin ich auch nicht.

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    • ich glaub, du hast vollkommen recht mit dieser einschätzung.
      man steht dann selber besser da. nur darum gehts.
      wild.

      und feig.
      von pc aus ist leicht mutig sein.

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  3. Ich find es auch eher schwierig, solche Statements als Diskussionsgrundlage zu nehmen. Auch denke ich mir, um die ganzen Durchgedrehten sollen sich Sozialpädagogen etc. kümmern, was hab ich damit zu tun.

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