lesen – ein aussterbendes hand.werk. (#kolumne)

ein neuer morgen – erneutes kopf.schütteln.
wieder einmal lasse ich meiner verwunderung freien raum.
denn ich verstehe es nicht.
ernst.haft!

da schreibe ich in meiner kolumne folgendes:
Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.31.18

 

und muss mir vorwerfen lassen, ich sei böse, weil ich dafür bin, dass tiere unnötig leiden.
(dazu gibt es hier übrigens einen ganz tollen artikel. aber es verrät mir keiner, wieso mäuse, heuschrecken oder rehe als tiere offenbar nicht zählen – da kommt dann jedes mal sofort eine beschimpfung. was ich verstehen kann – denn es gibt keine erklärung, warum tausende mäuse weniger wert sein sollen als eine kuh.)

dann versuche ich eine diskussion zu starten, suche argemunte dafür und dagegen, und was kommt?

Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.33.02
ahja.
so sieht also eine erwachsene, intelligente, respektvolle diskussion aus.
interessant.
und nachdem ich versuche, darauf einzugehen, und unter anderem zu erklären, dass ein extrem, in egal welche richtung, immer schlecht ist, kommt das:

Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.37.11

offenbar sind der dame die argumente ausgegangen, nehme ich an.
(die screenshots sind von den kommentaren aus der vegan.kolumne und aus der kolumne selbst.)
liebe veganer/innen, die Ihr diese kolumne lest:
merkt Ihr es eigentlich, wie Ihr Euch benehmt?

ich hab gestern ein wenig auf den seiten diverser tier.schützer/innen und vegan.anhänger/innen gelesen – da wird einem angst und bange.
der wort.laut ist oft so krass, dass es einem die haare im nacken aufstellt, und man angst bekommt, kein hund, sondern ein mensch zu sein. denn tiere sind natürlich immer die besseren menschen, und manch einer schreibt, er würde eher einen hund als einen menschen retten.
und das sinnerfassende lesen ist wohl wirklich ein aussterbendes hand.werk – denn bei manchen der leute hat man den eindruck, sie kaufen germ, wenn brot auf dem einkaufs.zettel steht.

doch darum geht es gar nicht.
eigentlich.
denn fakt ist:

so kann man sich nicht benehmen!
weder im virtuellen raum, noch in der realen welt.
oder beschimpft Ihr im wahren leben auch jede/n, der/die nicht Eurer meinung ist, ignoriert jegliche einwände, beißt Euch an einem detail fest und schmettert den menschen ein arschl*ch entegegen, wenn Euch dann nichts anderes mehr einfällt?

ich empfehle Euch:
bucht einen benimm.kurs, hier zum bei.spiel. da lernt man etwa, dass das wort arschl*ch in einer diskussion nichts zu suchen hat. und sucht Euch ein hobby – omnis ärgern (so nennt Ihr alle anderen, die fleisch essen, verächtlich) gilt nicht.
und erweitert bitte Euren horizont – denn dass menschen, die liberal denken, Euch aber nicht in den kram passen, nur weil sie fleisch essen, von Euch als pseudo.links bezeichnet werden, ist fast schon lächerlich.

und vor allem:
benehmt Euch auf meinem blog!
das hier ist mein schreib.wohn.zimmer, ich schreibe hier manchmal über meine meinung, manchmal über anderes.
aber ich komme allen menschen mit respekt entgegen. und ich erwarte, dass das auch alle anderen machen.
menschen, die mich beschimpfen, schmeiße ich auch analog aus meinem haus –
genauso verfahre ich auch in der digitalen welt.

aber ich lasse solche kommentare gerne mal stehen, als warnung, weil ich nämlich weiß:
kaum eine/r von Euch würde sich im echten leben auch nur einen bruch.teil dessen trauen, was Ihr Euch in der digitalen welt traut.
egal ob es um veganismus, national.sozialimus oder chem.trails geht.
doch das internet vergisst nichts, niemals –
ich finde diesen gedanken irgendwie recht spannend.

***

© Denis Junker - Fotolia.com

© Denis Junker – Fotolia.com

14 Kommentare zu “lesen – ein aussterbendes hand.werk. (#kolumne)

  1. Ein bisschen bist du es selbst Schuld, oder? Wenn ich mich recht erinnere, hattest du jenen ersten scheinbar für manche anstößigen Artikel beendet mit der Aussage, dass du die Kommentarfunktion angeschaltet lässt. Offenbar, weil du genau damit gerechnet hast und es nun so schön auseinandernehmen kannst.
    Ich gebe dir ja in all deinen Punkten recht. Aber wenn es dir wirklich zu viel wird, musst du eben nur die Kommentare erlauben, die dir genehm sind, und die anderen löschen. Oder du lässt eben jene Kommentare der Hardcore-Verganer stehen, reagierst aber selbst kaum drauf, weil: Zweck hat das ja eh keinen, oder?! Man regt sich doch nur selbst auf.

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    • ich erlaube alle kommentare.
      ja ich wollt das anders machen – aber das wär gegen die meinungsfreiheit. also lösch ich auch keine.

      und ja, ich hab das geahnt, klar – weil ich zeigen will, wie manche leut ticken. es wird mir auch gar net zuviel, sonst würd ich kein öl ins feuer gießen. :) ich find das grandios, dass scheinbar so viele gleich ticken.

      aber hey: arschloch? echt?
      das ist schon sehr tief.

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      • Gelesen. Aber du predigst ja hier zu jemanden, der dich unterstützt. Für mich muss überhaupt nicht bewiesen werden, was eine gesunde Ernährung ist. Ich esse gerne Fleisch und für mich gehört es zu einer ausgewogenen Ernährung dazu.
        Ich würde nicht auf alles achten wollen, nur weil ich mir überlegt habe, dass die Tiere nicht so sehr leiden sollen. Stattdessen kaufe ich bewusst ein, ähnlich wie du, esse nicht jeden Tag Fleisch, kaufe beim Markt und regional.
        Ich werde jedenfalls nicht eine Stunde am Tag überlegen, ob ich das und das jetzt essen oder kaufen darf, oder ob ich damit die Rechte der Tiere beschneide. Dafür ist mir mein eigenes Leben zu schade.
        Ich fahre ein Auto, das 21 Jahre alt, aber mit sämtlichen Kats ausgestattet ist, ich wohne in einem kleinen Haus, in dem ich all keine Nebenkosten bzw. den Nebenverbrauch kontrollieren kann, ich sammle Regenwasser ein, pflanze Kräuter an, shoppe gemäßigt und achte (meistens) darauf, wo die Klamotten herkommen, ich verwende Papier doppelseitig, kopiere platzsparend, nutze Jutebeutel, gehe oft zu Fuß, …
        Sicherlich mache ich auch „Fehler“, aber ich laufe ja auch nicht rum und behaupte, ein Engel zu sein, wie manche Veganer das vielleicht tun bzw. es kommt einem so vor, als täten sie es.

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        • ich wollt eh nur zeigen, dass offenbar doch „alle“ veganerInnen so reagieren.
          mit hass, hetze, gemeinheiten.

          ja! genau!
          engel in primark und mit dem neuesten handy.
          und während der quinoa-auflauf im ofen gart, sehen sie eine doku über die anden und leiden mit den menschen – den zusammenhang aber sehen sie nicht.

          danke für deine worte! <3

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        • eins aber interessiert mich noch:

          was glaubst du:
          wieso verstehst du die aussage meines artikels, viele andere auch – aber KEIN veganer???

          wieso überlesen sie „vegan allein reicht nicht“? wieso reden sie von soja, wenn ich von quinoa oder mäusen rede? wieso kommt „arschloch“, wenn ich primark erwähne?
          und wieso zählen menschen so viel weniger als tiere (bsp. jack wolfskin)?

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          • Ich glaube, es liegt daran, weil sie 1. generell auf Konfrontationskurs sind, da sie sich meistens rechtfertigen müssen und deswegen die Grundhaltung haben, und sie 2. die Argumente, die ihre Haltung unterstützen, anders gewichten als du die deinen. Es ist alles Auslegungssache. Man findet zu allem Positiven etwas Negatives und andersherum.
            Ich fand deinen Ursprungsartikel gemäßigt und hätte mit gemäßigter Meinung nichts Falsches in deinen Aussagen finden können. Aber der Kreislauf der Natur ist ein großer. Wir können das eine verdammen, wissen aber nicht, welche Folgen des andere vielleicht hat. Hier wäre ja auch ein Beispiel Primark: Einerseits verachte ich, dass sie Menschen ausbeuten, um uns billige Mode zu verkaufen, andererseits haben die Menschen dann wenigstens Arbeit dort. (Es müssen schon viele Leute nicht mitmachen, damit Primark die Arbeitsbedingungen dort verbessert. Das würde ich hoffen, wenn ich darauf achte, nichts aus Indien und Bangladesh zu kaufen. Aber ich bin da nur ein Tropfen im Meer.) Sind es nicht auch die Menschen selbst dort, die auf die Straße gehen müssten, um für sich zu kämpfen?

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            • Da der Beitrag hier von mir handelt, möchte ich mich auch dazu äußern.
              Man ist als Veganer nicht generell auf Konfrontationskurs. Man muss sich oft erklären, ja. Das stimmt, weil viele es nicht verstehen oder weil es extrem
              wirkt usw. Ich persönlich habe mich durch den Artikel und durch die Verhaltensweise von Sinnwortspiel provoziert gefühlt. Denn, was sie vergessen hat hier
              zu erwähnen war, dass sie, bevor ich sie als selbstgerechtes A* bezeichnete folgendes geschrieben hat:
              „sondern denk beim nächsten quinoa-auflauf an die menschen in den anden, denen du gerade die lebensgrundlage nimmst.
              oder an die tiere für deine lederschuhe, ledertasche. oder an die rehbabys, die wegen des korns für dein brot starben.“

              Ich empfinde das 1. als beleidigend und 2. als selbstgerecht.

              Denn, sie profiliert sich damit am Leid von Tieren, nur um mich als Veganer zu provozieren. Und das ist in meinen Augen einfach ein bescheidener Charakterzug.
              Ihr redet über das Schicksal von Menschen in Bezug auf Primark. Sofern euch Menschen wichtig sind, genauso wichtig sind Veganern, jetzt z.B. mir, Tiere.
              Und es ist einfach beleidigend, wenn sich jemand hinstellt und über das Leid anderer Lebewesen lustig macht.

              SO erscheint es einfach als wäre dieser Artikel nicht dazu bestimmt etwas herauszufinden, aufzuklären oder zu verbessern. Sondern als sei die Intention dahinter
              nur die Veganer zu provozieren.

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            • du hast vollkommen recht.

              in sachen primark regt mich va auf, dass es den leuten wurscht ist – hauptsache kein fleisch aufm teller. der rest? egal.

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              • Ich glaube, du pauschalisierst ein wenig und machst es dir damit zu einfach. Tatsächlich denke ich nicht, dass den Leuten, die sich wirklich Gedanken darüber machen, wie sie ein besseres Leben zustande bekommen, Menschen, die für Primark arbeiten egal sind. Sie schränken ihr Leben nur noch viel allumfassender ein und haben im Gegensatz zu uns andere Prioritäten.
                Den kleinsten ökologischen Fußabdruck haben Rentner, die über 80 sind, von der Nachkriegszeit gewöhnt, alle Sachen aufzutragen und alles Essen wieder zu verwerten, die sich mit ihrer Rente keine großen Sprünge leisten können und in der gleichen Wohnung leben wie seit 40 Jahren schon mit dem gleichen Mobiliar. Aber so ein Leben möchte ja auch keiner führen.
                Ich denke wichtig ist, dass wir uns alle dessen bewusst sind, welche Folgen unsere Entscheidungen haben können und tatsächlich bewusst leben.
                Dass ich mich für Fleisch entscheide, heißt eben auch, dass ich nicht so reinen Gewissens lebe, wie Veganer das eventuell tun, ich es aber für ein genussvolleres Leben halte.
                Ich kann dich verstehen, wenn du ankreidest, dass sie noch wesentlich konsequenter leben müssten, wenn ihnen die Tiere doch so sehr wichtig sind, aber sie tun zumindest etwas.
                Die Menschen, gegen die wir uns vor allem richten sollten, sind jene, die „Nach mir die Sintflut“ denken bzw. gar nicht denken. Und diesbezüglich könnten wir doch einfach mehr mit Veganern oder Ökos zusammenarbeiten, anstatt uns das Leben auch noch gegenseitig schwerer zu machen.

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                • natürlich pauschaliere ich ein wenig. das ist der sinn der kolumne.
                  fragen zu stellen, die ein bisserl weh tun – weil nur das wach rüttelt.

                  meiner erfahrung nach ist es dennoch die mehrheit, die in ledersandalen durch den urlaub wandert, brav vegan futtert, sich aber die ärgste sonnencreme auf die haut schmiert.
                  und das klappt so nicht, das ist zu wenig für die welt, um sie aus dem loch zu ziehen, in dem sie zu versinken droht.

                  mir geht es nämlich wirklich um mehr als ums aufregen – ich versuch tatsächlich, die welt zu retten. bissi bescheuert, das weiß ich – aber ich hab kinder, was sonst soll ich tun?

                  rentner haben auch nicht den besten abdruck – da sie meist uralt.geräte benutzen, die allein schon eine menge fressen, oft uralte autos fahren und nicht im geringsten darauf achten, welches obst und gemüse kaufen – meine oma kauft auch im winter erdbeeren, aus uruquay. das allein vergrößert ihren abdruck gewaltig.
                  aber um die rentner gehts auch nicht – es geht um die kleinigkeiten, die jeder tun kann, auch veganer/innen. und darum, dass es nicht reicht, den moralapostel zu spielen, sich in wahrheit aber keine gedanekn zu machen.

                  ein mädel, das bei primark kauft, wolfskin jacken trägt, 2mal im jahr in den urlaub fliegt, immer das neueste handy hat, aber vegan lebt, das braucht wahrlich niemandem zu sagen, dass er schlecht ist, weil er fleisch isst.
                  das traurige aber ist:

                  ihnen sind die tiere ja gar nicht wichtig. weil die auch fürs lederkleid sterben, fürs brot, das soja. weil manche sogar darüber nachdenken, heuschrecken als eiweiß.quelle zu verspeisen. auch heuschrecken sind tiere!
                  wäre ihnen das tier wichtig, würden sie bio.rind aus einzelhaltung kaufen, wenn überhaupt, natürlich nur einheimisches soja, brot vom regionalen bäcker und nicht vom discounter – eben nix, wo ‚masse‘ draufsteht.
                  aber das tun sie nicht. sie kaufen billig.bio beim discounter und heften sich das stolz ans revers – und sobald man auch nur eine kleinigkeit sagt, zucken sie aus.

                  DAS kreide ich an.
                  dass sich jemand gedanken macht und viell. vegan leben möchte, ist ja super, keine frage.
                  und das macht jede zusammenarbeit unmöglich – denn sobald ich sage ‚ich möchte meine kinder nicht vegan ernähren, weil ich angst vor mangelerscheinungen habe‘, reden sie nicht mehr mit mir, oder auf eine art und weise, die jegliche zusammenarbeit unmöglich macht.
                  wir beide sind ja auch nicht exakt einer meinung, und trotzdem werfen wir uns keine schimpfwörter an den kopf.

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                  • Ich weiß ja nicht welche Leute du hier als Beispiele anführst. Eine Bekannte von mir ist ebenfalls Veganerin, sie achtet sehr auf die Umwelt, Mülltrennung etc. Sie bezieht ihre Kleidung komplett aus zweiter Hand. Und wenn sie Lederschuhe trägt, dann weil die aus der Zeit stammen, bevor sie sich entschied vegan zu leben. Und sie es für verschwenderisch hält diese einfach weg zu werfen oder weg zu geben.
                    Ich sehe das genauso. Deshalb habe ich auch noch ein Paar Lederschuhe, die ich noch so lange trage bis sie kaputt sind. Ich verwende auch keine unveganen Kosmetikprodukte, auch meine Haushaltsreiniger sind vegan. Ich achte in meiner Ernährung auch auf Palmöl, in absehbarer Zeit auch in anderen Bereichen.
                    Ich empfinde es auch als zynisch, wenn ich lese Veganern seien Menschen egal. Denn ich mache derzeit eine AAusbildung zur Altenpflegerin. Und das ganz gewiss nicht, weil mir Menschen egal sind. Wenn dem so wäre, könnte man den Beruf auch gar nicht machen.

                    Nichts desto trotz ist Kommunikation ein zweischneidiges Schwert. Du kannst nicht einen anderen beleidigen mit der Intention diesen zu beleidigen und dich dann beschweren, dass man dich nicht „beleidigen“ soll.

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