die sache mit der zeit.

in der gestrigen schreib.werkstatt ergab sich eine kleine diskussion zum thema zeit –
denn mit der zeit ist es so eine sache:
wir haben scheinbar nie genug davon. 

so gern würden wir dieses und jenes machen –
wir möchten mehr sport betreiben, mehr schreiben, mehr zeit mit der familie verbringen und mehr zeit für uns selbst haben. stattdessen hat uns der alltag im griff, lässt uns in die arbeit hetzen, abends wieder nach hause, der haushalt muss gemacht werden, wäsche waschen, toiletten putzen, mehrmals täglich ein warmes essen auf den tisch zaubern, und dann sind da noch all die termine!
zeit? zeit hab ich keine, tut mir leid.

mit der zeit ist es aber eben so eine sache:
zeit hat man nicht, zeit muss man sich nehmen.
denn all diese dinge, die uns der alltag auferlegt, betreffen auch alle anderen menschen –
und trotzdem gibt es menschen, die viel schreiben, die ein zeit.intensives hobby haben, die selber brot backen und sich zeit für sich selbst auf der yoga.matte nehmen.

ja, ich mein damit auch mich, denn ich weiß ganz genau, wovon ich da schreibe, immerhin bin ich eine jener menschen, die ständig von anderen gefragt werden:
woher nimmst du nur all die zeit?
aber die sache ist ganz einfach:
ich nehm mir die zeit nicht, ich seh nur, dass sie ohnehin da ist –
und nutze sie.

ich hab erkannt, dass manche dinge nicht sofort oder andauernd erledigt werden müssen –
ich muss wäsche nicht in der sekunde zusammenlegen, in der ich sie aus der wasch.maschine hole.
ich muss nicht täglich staub.saugen.
ich kann schmutzige kaffee.tassen auch mal eine stunde in der küche stehen lassen.
und ich kann mir nötige arbeiten so einteilen, dass genug zeit für vermeintlich unnötiges bleibt, das ich gern mache.
dann kann ich schreiben, mich auf die yoga.matte setzen, sauerteige füttern, mit meinen kindern basteln oder einfach mal vor dem fernseher auf dem sofa knotzen, ich kann bücher lesen und im garten werkeln, ich kann socken stricken oder häkeln …
und das ist nur ein auszug dessen, was ich alles im alltag unterbringe, weil ich es möchte.

es ist mit der zeit nämlich eigentlich ganz einfach:
wenn ich etwas möchte, dann nehm ich mir dazu die zeit.
wenn es mir ohnehin nicht so wichtig ist, dann nehm ich sie mir nicht.
dann darf ich mich aber auch nicht darauf rausreden, dass ich keine zeit hab, nein, dann sag ich: das freut mich eigentlich nicht.

und das ist nicht nur ehrlich, sondern auch gut für den eigenen seelen.frieden.

* * *

du hast das gefühl, wirklich keine zeit zu haben?
dann überprüf doch mal für dich, welche dinge dir die zeit rauben.
ganz oft sind das nämlich keine wirklich wichtigen dinge, sondern ganz gewöhnliche zeit.fresser:
dinge, von denen wir glauben, dass sie wichtig sind, die in wahrheit aber nur die zeit vergehen lassen. der haushalt ist da ein gutes beispiel, denn gerade den könnten wir ruhig mal eine paar stunden nicht beachten, ohne dass es jemand merkt oder etwas schlimmes passiert.
und dann haben genügend zeit, um ein paar zeilen aufzuschreiben oder ein paar reihen zu stricken –
wenn wir das wirklich wollen.

mein tipp:
lies momo von michael ende.
da lernen auch erwachsene, warum zeit wichtig ist –
und dass wir sie für menschen und dinge nutzen, die uns am herzen liegen.

 

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Ein Kommentar zu “die sache mit der zeit.

  1. Hat dies auf Sibl and the Wheel | Yoga rebloggt und kommentierte:

    Die Sache mit der Zeit, die kennen wir doch alle.
    Wie gern würden wir mehr Zeit auf der Yogamatte verbringen –
    aber die Zeit, die Zeit!

    Ich verrat dir jetzt ein Geheimnis:
    Zeit, die musst du dir nehmen!

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