Im Wimmerholz spukte es | Ernst Hansbauer

heute wurde ich auf ganz wunder.bare weise überrascht.
im post.kasten war ein brief von Ernst, der unten.stehenden text bei mir in der schreib.werkstatt verfasst hat –
und dabei so auf den schreib.geschmack gekommen ist, dass er ein ganzes buch voller erinnerungen geschrieben hat.

lieber Ernst: ich bin unglaublich stolz.
stolz darauf, dass du das wirklich durchgezogen hast.
und stolz darauf, dass ich dich ein kleines stück deines weges begleiten durfte.
danke!

*

du interessiert dich für die lesung, die corona.bedingt auf februar 2022 verschoben wurde?
dann hier entlang!

sinn.wort.spiel.

Oft waren wir mit Mutter in dem Wald, der sich bis auf 100 Meter oberhalb unseres Hauses ausdehnte.
Mutter pflückte Reisch, ein besonders langwüchsiges, hartes Gras, aus dem sie Matratzen machte und Pantoffel flocht. Meist hatten wir einen hölzernen Radlbock mit, auf dem wir vor allem Kropert, das waren kleine dürre Fichtenzweige, aufluden. Das Kropert wurde als Einstreu im Stall verwendet, aber auch als Unterkennt, also zum Ofeneinheizen, bevor Scheiter daraufgelegt wurden.
Es war immer abenteuerlich im Wald. Eichhörnchen trieben ihren Schabernack, Fasanen gingen oft erst hoch, wenn wir direkt vor ihnen standen, und beim Heimgehen schreckten wir oft einen Schwarm Rebhühner auf, die dann ganz nieder durch die Luft schwirrten. Einmal fanden wir im „heimlichen Steig“ drei kleine Schleiereulen unter einer Fichte kauern. Wir versuchten, sie groß zu ziehen. Ob es gelang, weiß ich nicht mehr, aber sie waren lange um uns.
Im Sommer sammelten wir auch Kübelweise Himbeeren…

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so viele elfchen, danke!

Corona
cineastischer Virus
oft im Film gesehen
jetzt Realität geworden
ernüchternd

(danke, mondstein!)


Corona
leere Straßen
angsterfüllte Menschen
alleine in der Welt zurückgelassen
Horrorvorstellung

(danke, sonnenschein!)


Quarantäne
einsame Leere
zwei Zimmer, Bad
alleine, leise, besinnen, hoffen
Stärke

(danke, renate!)


Krankheit
alte Menschen anstecken
zu Hause bleiben
Angst vor Corona
Zukunft

(danke, funki!)


Allein
Einsamkeit leben
Unsichtbares wird sichtbar
Im Fallen wachsen Flügel
Vertrauen

(danke, renate!)


Seuche
spannende Verschwörungstheorien
soll doch glauben wer will
Stillstand genießen
weiterleben

(danke, anneliese!)


schützend
die Maske
in modischen Farben
passend zu meinen Kleidern
vonnöten

(danke, brigwords!)


Angst
Große Augen
Sie sind süß
Es gibt sie nicht
Leider

(danke, lena!)
((lena ist 8 jahre alt, ihr thema war monster.))


Freude
glücklich sein
meilenweit nur Euphorie
tagelange Trauer wie vergessen
Heiterkeit

(danke, lisa!)
((lisa ist 12 jahre alt, ihr thema war liebe.))


*


dies sind nicht meine elfchen, sondern die einreichungen des elfchen.contests,  das thema war coronavirus
vielen dank!

 

elfchen.contest | #schreibwerkstatt

auch diese woche gab’s natürlich keine schreib.werkstatt, wir sind noch immer alle zuhause –
und langsam, ganz langsam, gewöhnen wir uns daran, dass das leben langsamer läuft, ruhiger, dass wir mehr zeit haben –
ob wir wollen oder nicht.

gerade in solch tristen zeiten lassen sich wunderbare texte zu papier bringen –
texte voller emotionen, voller gedanken, die wir uns im stressigen alltag niemals machen würden.

deswegen rufe ich den elfchen.contest ins leben!
elfchen sind ein toller einstieg in die lyrische welt, ganz nach dem motto weniger ist oft mehr, denn ein elfchen besteht aus nur elf worten, die sich auf fünf zeilen verteilen, nach folgendem schema:

herbstzeit                                            (1 wort, nomen oder adjektiv)
goldenes licht                                     (2 worte, adjektiv und nomen)
blätter leuchten warm                      (3 worte, wer, was, wie, wo)
fallen langsam zu boden                   (4 worte, persönliche gedanken, beobachtung)
schön                                                   (1 wort, fazit)

das thema liegt eigentlich auf der hand, oder?
alles, was mit dem neuen coronavirus zu tun hat.

schreib ein elfchen und schick es mir dann über das kontaktformular hier unten –
ich veröffentliche dann kommende woche alle eingetroffenen elfchen.

alles liebe, bleib gesund (und bleib daheim!) –
und gut schreib!

* * *

blackout.poetry, die zweite | #schreibwerkstatt

da diese woche coronabedingt keine schreib.werkstatt stattfinden konnte, gibt’s für alle, die trotzdem etwas schreiben möchten, eine kleine übung.

zeit haben wir ja alle genug momentan –
wer also nicht aus der übung kommen möchte, könnte diese lyrische aufgabe probieren.

hier sieht man, wie das ergebnis aussehen könnte –

wir machen aus worten, die auf den seiten eines buches vorkommen, etwas neues:
ein gedicht, einen spruch, eine neue geschichte.

es hilft, wenn man als erstes die ganze seite laut vorliest, weil sich dann oft dinge herauskristallisieren –
worte, die besonders auf uns wirken, oder reime, die uns erst durchs laut vorlesen auffallen.

wir nehmen diesmal alle dieselbe seite, und zwar eine aus das hässliche junge entlein von hans christian andersen.

Klick hier, druck dir die seite aus und leg los.

gutes gelingen –
und bleib gesund!

 

stunden.rückblick und haus.aufgabe. #schreibwerkstatt

in der gestrigen schreib.werkstatt haben wir versucht, ein gemeinsames schreib.thema zu finden –
unter anderem auch, weil es immer spannend ist, ein thema von verschiedenen seiten zu beleuchten und zu erfahren, welchen zugang andere menschen zu diesem thema haben.
dabei tauchten die worte lesen und zukunft als mögliche schreib.themen auf.

weil wir uns nicht einigen konnten, und weil es (in anderer form) ohnehin haus.aufgabe gewesen wäre, lautet die aufgabe fürs nächste mal deshalb wie folgt:

such dir einen text zum thema lesen und einen zum thema zukunft –
entweder ein, zwei seiten aus einem buch, eine kurz.geschichte, zeitungs.artikel oder artikel in online.medien, vielleicht auch ein gedicht oder einen songtext, alles, das mit dem thema zu tun hat.
lies diese texte aufmerksam durch, gern auch mehrmals, und
führ dann mit den beiden gewählten texten eine kleine text.analsyse durch –
nichts großes, wirklich nur in kleinem rahmen, aufgeschrieben in stichworten.

beantworte dir dafür folgende fragen:

* wer hat den text geschrieben, und wann?
* um welche textsorte handelt es sich?
* worum geht es in dem text?
* wer erzählt?
* welche wortart kommt besonders oft vor?
* ist der text gegliedert?
* an welche zielgruppe richtet sich der text?
* was berührt mich an diesem text, positiv oder negativ?
* was würde ich anders machen?
* was an diesem text kann ich für mich nutzen? was inspiriert mich, was schreckt mich ab?
* fazit: kann ich aus der analyse der beiden texte eine entscheidung treffen, für welches der beiden schreib.themen ich mich entscheiden werde?

text.analysen sind toll, um sich tiefer mit texten aller art auseinanderzusetzen. man erreicht damit ein besserer verständnis eines textes, kann konkret argumentieren, dass man ihn verstanden hat und warum man ihn gut oder eben nicht gut fand –
wer je einen fach.text lesen muss, weiß, wie viel leichter man sich tut, wenn man schwierige texte in ihre bau.steine zerlegt.
in unserem fall nutzen wir die text.analyse, um uns konkret in ein bestimmes thema einzuarbeiten und so vielleicht leichter zu einer entscheidung zu kommen.

viel erfolg!
(wie immer gilt: bei fragen bitte einfach fragen!)

*

das nächste mal, das ist übrigens erst nach ostern wieder, wenn alles gut geht am 22.4.2020.
wer bis dahin an einem der beiden themen schreiben möchte, kann das natürlich gerne tun –
auf wunsch schick ich auch gern schreib.übungen in die runde.

alles liebe!

*aus aktuellem anlass*

die schreib.werkstatt im salzburger seniorenbund fällt aufgrund der aktuellen lage vorsorglich bis 17.4.2020 aus.
am 22.4.2020 werden wir uns vorraussichtlich wieder treffen können.

ich werde hier die haus.aufgabe der letzten stunde aufschreiben –
wer daran arbeiten möchte und weiteren input braucht, meldet sich einfach bei mir.

alles gute, passt auf euch auf!

vom urheberrecht – und was das mit mir zu tun hat. | eine stellung.nahme

das urheberrecht ist eine wichtige sache.
es schützt das geistige eigentum eines menschen in sachen literatur/geschriebenes wort, tonkunst, bildende kunst und filmkunst, aber auch computerprogramme oder datenbanken –
und zwar ganz automatisch, ohne dass etwas beantragt oder vermerkt werden muss.
werke aus diesen bereichen genießen dann schutz, wenn es sich nicht um herkömmliche werke handelt – sprich, wenn diese werke eine gewisse originalität aufweisen.

das urheberrecht bestimmt, dass nur der oder die urheber/in das eigene werk verwerten darf – also es vervielfältigen, öffentlich verbreiten, online stellen und dergleichen. dritte dürfen werke nur dann verwerten, wenn der oder die urheber/in das gestattet.

in welchem ausmaß werke verwertet werden dürfen, ist meist vereinbarungs.sache. sehr oft ist es so, dass der oder die urheber/in das eigene werk dritten nur für einen bestimmten zweck zur verfügung stellt – man spricht hier von einer werk.nutzungsbewilligung. in so einem fall darf der oder die urheber/in das eigene werk auch anderweitig nutzen.

beim werk.nutzungsrecht ist es so, dass ein/e lizenz.nehmer/in das alleinige nutzungs.recht hat, etwa wenn jemand nutzungs.rechte an einem foto erwirbt, um es als werbe.aussendung zu benutzen.

hier kann das alles einfach nachgelesen werden, oder auch hier.

was das alles mit mir zu tun hat?
das ist leicht erklärt:

ich leite ja seit einiger zeit eine schreib.werkstatt und konnte es 2019 meinen teilnehmer/innen ermöglichen, ihre werke einerseits in einem gedruckten jahres.bericht zu veröffentlichen, andererseits auch hier auf meinem blog –
vor allem deswegen, weil manche texte zu lang waren für die analoge version, aber auch, weil sie hier eine ganz andere ziel.gruppe erreichen und von weitaus mehr menschen gelesen werden können.
ich habe allen teilnehmer/innen erklärt, wie ich mir das vorstelle, habe sie in jeden schritt der entstehung einbezogen und von jeder und jedem die erlaubnis bekommen, die texte (und teilweise fotos) zu veröffentlichen –
natürlich unter ihrem eigenen namen, mit dem hinweis darauf, dass der text in der schreib.werkstatt entstanden ist.

hier links man sieht die seite, auf der man sich einen text aussuchen und dann anklicken kann.

alle in der schreib.werkstatt entstandenen texte sind mit titel und autor/in angeführt und unter anderem in der kategorie gast.autor/in gelistet –
wie alle artikel, die ich nicht selbst verfasst habe.

wer sich nun für einen text entscheidet und diesen anklickt (nehmen wir einfach mal den obersten), kommt auf eine weitere seite.
auf dieser kann der text gelesen werden, schon in der über.schrift steht, wer den text geschrieben hat –
und unter dem text steht ein hinweis darauf, dass der text in der schreib.werkstatt entstand, natürlich wieder mit link.

so weit so gut.
alle autor/innen sind erwähnt, alle haben erlaubt, dass ihr werk veröffentlicht werden darf –
eine kleinigkeit aber scheint für verwirrung zu sorgen:
das kleine *Sybille*, das unter der überschrift zu lesen ist.
konkret steht da: veröffentlich am 22/07/2019 von *Sybille*.

 

warum das da steht? nun, das ist ganz einfach:
ich bin die betreiberin dieses blogs.

ich bin diejenige, die die texte hier eingibt, die dann auf veröffentlichen drückt, ich bin die autorin (so nennt wordpress das, gemeint ist: erstellerin) der blog.beiträge, ich bin die, die im impressum steht –
und ich bin auch jene, die in ihrer frei.zeit unbezahlt ein dutzend texte korrigiert und lektoriert hat, ich bin diejenige, die sich um die formatierung und aufbereitung gekümmert und mit viel herz.blut jeden einzelnen text der schreib.werkstatt hier veröffentlicht hat –

ich hab hand.schriftliche texte abgetippt, sämtliche fehler entfernt, doppelt und dreifach kontrolliert, ob wirklich überall der name jener person steht, die den text geschrieben hat, und ich hab etliche fotos eingefügt, natürlich auch mit erlaubnis der fotograf/innen und mit vermerk auf die urheberschaft.

warum ich darüber schreibe?
weil es menschen gibt, die trotz all meiner aufklärung und umsicht wahn.sinnige angst haben, dass mit ihren werken etwas passieren könnte, das sie nicht erlaubt haben, oder dass ich an ihren werken verdiene, nur weil sie hier zu lesen sind.
diese sorge kann ich natürlich verstehen, nur leider ist die sache so:
werke werfen nicht einfach so tantiemen ab, das wäre wirklich toll, dann wär ich nämlich schon reich.
dieser blog hier ist genau das: ein blog.
noch dazu einer, für den ich keinen jahres.tarif bezahle, was der grund ist, warum hier manche meiner leser/innen werbung sehen:
das hier ist mein hobby.
nachtrag: der service hier ist wirklich gut, es gibt dutzende wunderschöne designs zur auswahl, jede/r kann den eigenen blog auf persönliche weise gestalten, das bloggen ist angenehm und leicht, ständig werden fehler behoben und das programm wird am letzten stand gehalten, damit wir user/innen ein best.mögliches blog.erlebnis haben.
all das kostet mich nichts, ich bekomme es gratis –
dafür erlaube ich wordpress, an manchen stellen werbung zu zeigen, deren einnahmen natürlich wordpress gehören, als bezahlung für den kostenlosen service, den ich hier genieße.
meine haupt.arbeits.website Sibl and the Wheel ist werbe.frei, weil ich dort einen jahres.beitrag zahle –
aber auch diese seite wirft keine einnahmen im klassischen sinne ab. dort können interessierte menschen sich über meine yoga.stunden informieren und yogische gedanken nach.lesen, die seite an sich generiert aber kein monatliches einkommen.

ich schreibe hier meine gedanken auf, schreibe an texten, die mir aus den fingern fließen wollen, ich biete manchmal jungen (oder auch älteren) autor/innen eine platt.form, weil mit den jahren doch eine nette leser/innen.schaft zusammengekommen ist, und ich hab noch nie einen fremden text als meinen ausgegeben.
selbst die texte meiner mittleren tochter, die hier manchmal auftauchen, verkaufe ich nicht als meine –
wie käme ich dazu?
es ist ihr werk, ihre idee, es sind ihre worte, kurz: ihr geistiges eigentum.

ich investiere viel zeit in diesen blog, und ich investiere mindestens ebensoviel zeit in meine schreib.werkstatt –
zeit, die zwar während der stunde selbst bezahlt wird, alles weitere aber mach ich unbezahlt, weil ich es gern mache, weil ich mich freue, wenn tolle texte entstehen und ich jemandem weiterhelfen kann, wenn die schreib.blockade vor der tür steht.
mein email.postfach steht tag und nacht offen, und ich korrigiere für meine schreiberlinge auch mal spät nachts einen text –
weil es mich mit freude erfüllt.

und genau das ist der grund, warum ich heute diesen blog.eintrag geschrieben habe:
ich verstehe, wenn sich jemand sorgen wegen des eigenen werkes macht, und ich verstehe auch, wenn jemand anfangs zusagt und sich dann doch umentscheidet.
mir indirekt zu unterstellen, ich würde mit einem fremden werk geld verdienen, das sticht aber schon ein wenig in meinem herzen –
auch weil ich aus gesprächen mit anderen bloggenden lektor/innen weiß, dass es ihnen oft ähnlich geht.

dabei wäre ein einfaches du, mir taugt das so nicht mehr, könntest du bitte meinen text von der website nehmen? die beste variante, so eine sache aus der welt zu schaffen.

so schlecht sind meine eigenen texte nämlich nicht, dass ich mich mit fremden federn schmücken müsste.

* * *

eine bitte:
wer hier auf meinem blog einen text veröffentlichen darf und sich im nachhinein dafür entscheidet, das lieber nicht zu machen –
bitte schreib mir einfach!
einen text von der website zu nehmen dauert fünf sekunden, höchstens, und schon ist das problem aus der welt geschafft.

und natürlich gilt auch:
wenn du irgendwo einen text von dir entdeckst, den du nicht freigegeben hast, wenn dein name nicht dabeisteht und jemand ganz offensichtlich deinen text geklaut hat, dann wehr dich!

auf ein friedliches und ehrliches miteinander!

 

 

 

die sache mit der zeit.

in der gestrigen schreib.werkstatt ergab sich eine kleine diskussion zum thema zeit –
denn mit der zeit ist es so eine sache:
wir haben scheinbar nie genug davon. 

so gern würden wir dieses und jenes machen –
wir möchten mehr sport betreiben, mehr schreiben, mehr zeit mit der familie verbringen und mehr zeit für uns selbst haben. stattdessen hat uns der alltag im griff, lässt uns in die arbeit hetzen, abends wieder nach hause, der haushalt muss gemacht werden, wäsche waschen, toiletten putzen, mehrmals täglich ein warmes essen auf den tisch zaubern, und dann sind da noch all die termine!
zeit? zeit hab ich keine, tut mir leid.

mit der zeit ist es aber eben so eine sache:
zeit hat man nicht, zeit muss man sich nehmen.
denn all diese dinge, die uns der alltag auferlegt, betreffen auch alle anderen menschen –
und trotzdem gibt es menschen, die viel schreiben, die ein zeit.intensives hobby haben, die selber brot backen und sich zeit für sich selbst auf der yoga.matte nehmen.

ja, ich mein damit auch mich, denn ich weiß ganz genau, wovon ich da schreibe, immerhin bin ich eine jener menschen, die ständig von anderen gefragt werden:
woher nimmst du nur all die zeit?
aber die sache ist ganz einfach:
ich nehm mir die zeit nicht, ich seh nur, dass sie ohnehin da ist –
und nutze sie.

ich hab erkannt, dass manche dinge nicht sofort oder andauernd erledigt werden müssen –
ich muss wäsche nicht in der sekunde zusammenlegen, in der ich sie aus der wasch.maschine hole.
ich muss nicht täglich staub.saugen.
ich kann schmutzige kaffee.tassen auch mal eine stunde in der küche stehen lassen.
und ich kann mir nötige arbeiten so einteilen, dass genug zeit für vermeintlich unnötiges bleibt, das ich gern mache.
dann kann ich schreiben, mich auf die yoga.matte setzen, sauerteige füttern, mit meinen kindern basteln oder einfach mal vor dem fernseher auf dem sofa knotzen, ich kann bücher lesen und im garten werkeln, ich kann socken stricken oder häkeln …
und das ist nur ein auszug dessen, was ich alles im alltag unterbringe, weil ich es möchte.

es ist mit der zeit nämlich eigentlich ganz einfach:
wenn ich etwas möchte, dann nehm ich mir dazu die zeit.
wenn es mir ohnehin nicht so wichtig ist, dann nehm ich sie mir nicht.
dann darf ich mich aber auch nicht darauf rausreden, dass ich keine zeit hab, nein, dann sag ich: das freut mich eigentlich nicht.

und das ist nicht nur ehrlich, sondern auch gut für den eigenen seelen.frieden.

* * *

du hast das gefühl, wirklich keine zeit zu haben?
dann überprüf doch mal für dich, welche dinge dir die zeit rauben.
ganz oft sind das nämlich keine wirklich wichtigen dinge, sondern ganz gewöhnliche zeit.fresser:
dinge, von denen wir glauben, dass sie wichtig sind, die in wahrheit aber nur die zeit vergehen lassen. der haushalt ist da ein gutes beispiel, denn gerade den könnten wir ruhig mal eine paar stunden nicht beachten, ohne dass es jemand merkt oder etwas schlimmes passiert.
und dann haben genügend zeit, um ein paar zeilen aufzuschreiben oder ein paar reihen zu stricken –
wenn wir das wirklich wollen.

mein tipp:
lies momo von michael ende.
da lernen auch erwachsene, warum zeit wichtig ist –
und dass wir sie für menschen und dinge nutzen, die uns am herzen liegen.

 

dem ende nahe.

langsam neigt sich die schreib.werkstatt ihrem ende zu –
die texte werden länger, die finger müde, erste idee sind dabei, zu einem großen ganzen zu wachsen.

ich freu mich wie immer über die begeisterung, mit der meine schreiberlinge bei der arbeit sind, und ich freu mich über die texte, die dabei immer entstehen.
danke!

* * *
die haus.übung diese woche ist folgende:
lies deinen eigenen text korrektur.

jede/r liest den eigenen text, achtet auf die satz.zeichen, die recht.schreibung, auf fehlende worte –
oder auf worte an stellen, an denen keine sein sollen.
und natürlich muss auch auf die logik geachtet werden, damit der text nicht nur im eigenen kopf sinn ergibt.
das macht niemand gern, und es macht auch wirklich keinen spaß –
aber es tut dem text gut!

versprochen!

vom großen ganzen – oder: der wöchentliche stunden.rückblick.

vergangenen mittwoch war halb.zeit:
die hälfte der schreib.stunden liegt hinter uns –
zeit, sich neuem zuzuwenden und das große ganze zu betrachten.

bevor wir in die zweite halb.zeit starten, gab’s diese woche noch ein paar schreib.übungen, einfach um das beschreiben aus einem anderen blick.winkel zu üben.
wir begannen damit, körpersignale zu beschreiben, auf möglichst neue, aber nicht übertriebene art
inspiriert von einem pixi.buch, das ich meinen töchtern immer vorgelesen habe und in dem zu lesen ist:
Otto kocht Wackelpudding. Der wackelt so schön wie Gänsehaut.
ich liebe diese formulierung!

dann haben wir einen brief an ein gefühl geschrieben –
ähnlich wie tagebuch schreiben. in der literatur wird diese übung gerne verwendet, um gefühlen ein gesicht zu geben und sie so persönlicher beschreiben zu können …
die kurzen briefe meiner schreibenden haben mich dann auch wirklich berührt!

und dann ging’s los mit dem großen ganzen.
in den kommenden stunden werden wir an einem längeren text arbeiten, vielleicht an einem, der schon in den fingerspitzen sitzt und frei gelassen werden möchte, oder an einem, der sich erst entwickeln muss.
die haus.aufgabe dazu ist jedenfalls, zu dieser text.idee eine text.skizze anzufertigen, vielleicht auch eine kleine mind.map, und den ersten satz dieses textes zu papier zu bringen, wie wir es schon geübt haben.

ich freu mich schon auf all die geschichten und ideen!

* * *

übrigens:
ein kursteilnehmer hat zur letzten haus.aufgabe – dem text, der nur aus verben bestehen darf – ein liebes.gedicht geschrieben.
ein liebes.gedicht, nur mit verben.

sowas hab ich wirklich noch nie erlebt. das ist tatsächlich ziemlich cool.