zum fremd.schämen. (#kolumne)

weil es wahr ist.
und weil es schon wieder so ist.
weil sogar auf nach.frage nicht reagiert wird.

un.höflich ist ein hilfs.ausdruck dafür.

sinn.wort.spiel.

es ist eigentlich zum fremd.schämen.
wer kennt das nicht:
man schickt eine bewerbung an eine firma, meistens per mail, man bekommt eine standardisierte antwort –
Werte Bewerberin, werter Bewerber, vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Daten, wir werden uns ehestmöglich bei Ihnen melden.
und das war’s dann.
keine weitere antwort, weder ehest.möglich noch sonst wann, nicht einmal eine ab.sage –
einfach nichts.
als hätte man sich nie beworben.
natürlich weiß man so, dass es wohl eine ab.sage geben würde, hätte jemand auch nur eine sekunde daran gedacht, abzusagen.
trotzdem hofft man, wartet man –
und ist am ende noch mehr enttäuscht.

un.höflich ist das, respekt.los, und äußerst traurig.
es zeigt, wie wenig arbeit.suchende eigentlich wert sind.

noch spannender wird die sache allerdings, wenn man sich gar nicht beworben hat, wenn jemand auf einen zu.kommt, wenn jemand ein mail schreibt –
Guten Tag, ich habe auf Empfehlung eines Kollegen Ihre…

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fangen spielen. (#kolumne)

fangen spielen ist wieder in.
allerdings bewegt man dabei nicht mehr als die finger –
zumindest, wenn es um diese art von fangen spielen geht:
fang das blog.stöckchen.

eigentlich mag ich das ja nicht –
und hab trotzdem schon mal mitgemacht.
man muss ja wissen, was genau man da eigentlich nicht mag.
und ich weiß jetzt:
irgendwie ist mir dieses frage.antwort.spiel ein bisschen zu kindisch.
und vor allem:
zu einfalls.los.

natürlich könnte es spannend sein, eine blog.runde zu drehen, es könnte tolle fragen geben – oder wenigstens kreative, ausgefallene.
doch was passiert, wenn solche fragen gestellt werden?
es sind (fast immer) die lang.weiligsten fragen der welt.

was sind deine hobbys?
was ist dein lieblings.buch?
was isst du am liebsten?
welches buch liest du gerade?
was ist deine lieblings.farbe?
welche musik hörst du gerne?

poesie.album.fragen sind das.
ja wirklich, ich kann das beweisen!
ein blick ins freundschafts.buch meiner tochter zeigt folgendes:

poesiealbum

 

 

 

 

 

 

genau diese vorgefertigten antworten werden zu fragen umgedreht –
und fertig.

nein danke.
ehrlich, es ist echt vielleicht lieb gemeint, aber trotzdem:
nein, danke.
da steckt nichts eigenes drin, es gibt keine lustigen antwort.möglichkeiten, und ich erfahre auch nichts, was in irgend.einer weise spannend wäre.

außer einer sache:
dass wohl recht wenig zeit ins ausdenken der fragen investiert wurde.
(ich hab damals zumindest versucht, keine 08/15.fragen zu stellen.
ob es gelungen ist? das kann ich so nicht sagen.
fest steht: ich hab einige wunderbare antworten bekommen, die über
ich lese gerne krimis
hinausgingen.)

traut euch!
stellt echte fragen!
fragen, bei denen es mehr auswahl gibt als ja oder nein.
fragen, die nicht schon zig.mal in rosaroten poesie.alben beantwortet wurden.
fragen, die zum nach.denken anregen, die neues hervorbringen, die mich aufwühlen und nicht mehr in ruhe lassen.

solche fragen zu stellen ist schwer, ja.
und ich weiß nicht, ob mir solche fragen einfallen würden.
aber eines ist für mich fix:
lieber keine fragen als poesie.album.fragen.

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© Denis Junker - Fotolia.com

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