werken in der schreib.werkstatt | #schreibwerkstatt

in der gestrigen schreib.werkstatt wurde anfangs wild gelogen, gab es doch etliche lügen.gedichte vorzulesen.

interessanterweise fiel es niemandem besonders schwer, über sich selbst lügen.geschichten zu erfinden –
diese in lyrische form zu bringen war die eigentliche herausforderung.
aus dieser erkenntnis ergab sich eine spannende diskussion:
was am gedicht.schreiben macht angst, was am schreiben generell kann probleme bereiten?
um all diese gedanken einmal aufzuschreiben, erstellten wir dann eine so genannte mind map, eine gedanken.karte.
mind maps eignen sich immer dann, wenn man mal ansteht, wenn man nicht weiterweiß, ganz egal bei welchem thema.

die gestrige mind map zum thema schreiben sah so aus:

 

und weil wir dann schon so im thema das schreiben und die probleme damit drin waren, lag die nächste aufgabe eigentlich auf der hand:
reg dich auf!

bei dieser übung geht es darum, sich mal so richtig aufzuregen, ohne wenn und aber, einfach losschreiben und rauslassen, was nervt, zu einem thema nach wahl.
bei uns war es:
was ist blöd am schreiben, was nervt einfach nur, was klappt irgendwie überhaupt nicht und macht nur probleme –
und warum trau ich mich manchmal gar nicht, das alles aufzuschreiben und rauszulassen?
klingt komisch, hilft aber total, vor allem dabei, das eigene eis zu brechen, das uns manchmal am schreiben hindert.

ich muss gestehen:
das war wirklich spannend.
so viele neue gedanken und zugänge zum thema die probleme mit dem schreiben
toll.

auch aus diesen übungen ergaben sich wieder angeregte diskussionen –
ganz wunderbare, in denen teilnehmer/innen ihre gedanken ganz offen formulierten und sich gegenseitig mit tipps halfen.

die haus.aufgabe fürs nächste mal ist übrigens folgende:
schreib einen text über die sommerhitze, in dem sich kein verb wiederholen darf.
e
s darf also kein tun.wort zwei mal vorkommen.

ich bin schon gespannt, auf welche ideen die kreativen köpfe in der schreib.werkstatt diesmal wieder kommen werden.

* * *

warum ich das immer alles zusammenfasse?
vor allem, damit es jene teilnehmer/innen nachlesen können, die nicht dabei sein konnten –
aber natürlich auch, weil es für andere spannend sein könnte:
schreiben ist ja was wunderbares!

 

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weil man sich manchmal einfach nur denkt: söba! (#kolumne)

heute morgen, beim ersten kaffee, erreicht mich ein kommentar auf meinem blog.
jemand findet einen meiner artikel lächerlich,
und hat nichts besseres zu tun, als das sofort auf doch eher herab.lassende art in worte zu fassen.

das ist natürlich total in ordnung.
niemand muss meine artikel gut finden, und kritik daran zu üben ist ein recht, das auf meinem blog jede/r ausüben darf –
ich lösche so gut wie nie kommentare, es sei denn, sie sind straf.rechtlich relevant, sondern versuche mich in ernst.hafter diskussion.

doch eins ist dies.mal anders:
der schreiber, ein vermeintlicher erik, vermittelt mir auf unglaublich herab.lassende art, dass er mir ja eigentlich den mega job angeboten hätte, wenn ich nicht so ein lulu wär und über so nichts.sagenden schaas schreiben würde. er als großer zampano der medien.welt müsse mir das jetzt mitteilen, vermutlich damit ich traurig darüber bin, dass mir jetzt ein groß.artiger job durch die lappen geht, weil ich mich im inter.net falsch präsentiere.
alles klar.

das ist einer.seits lustig, weil genau dieser artikel vielen jungen frauen aus dem herzen gesprochen zu haben scheint, es ist ein thema, das viele von uns kennen –
und das vor allem durch männer/buben wie diesen erik ausgelöst wird, die uns von oben herab erklären, wie die welt denn so funktioniert und wie wir ihrer meinung nach zu sein haben.
leider hab ich anderer.seits aber das gefühl, dieser erik hat so gar keine ahnung von der medien.welt, denn dort ist es keineswegs üblich, menschen anonym zu schreiben, wie bescheuert sie sind und was ihnen deshalb entgeht –
nein, viel mehr ist etwas ganz anderes üblich:
kein wort zu schreiben
nicht auf anfrage, aber schon gar nicht aus eigenem antrieb heraus.

wer wie ich schon einige jahre in der medien/kommunikations.branche auf dem buckel hat, kritisiert genau das:
das nicht.reagieren, nicht.antworten, sogar zu cool sein für eine ab.sage –
auch wenn schweigen ist gold in manchen fällen wahrlich seine berechtigung hat.

so wie es auch für erik besser gewesen wäre, zu schweigen und sich seinen teil einfach zu denken.

lieber erik, ich lade dich hiermit ein:
schreib mir doch ein mail, erklär mir, was du eigentlich so machst und wofür du menschen suchst, die mit dir arbeiten sollen, wie du anhand eines (!) artikels, der deinen geschmack mangels eigener erfahrung auf diesem gebiet nicht getroffen hat, erkennst, dass jemand nicht gut ist in seinem job –
und wieso du das auf doch eher kindische und besser.wisserische weise in einen anonymen kommentar verpackst, anstatt mir ein mail zu schreiben, damit ich auch weiß, wer du bist, und mir deine gedanken darzulegen.
das würd mich wirklich interessen –
weil es spannend ist, und weil ich aus konstruktiver kritik mehr heraus.holen kann als aus anonymem internet.getrolle.
vielleicht geht sich ja sogar ein kaffee aus, wer weiß.

momentan les ich nur, dass du meinen artikel kindisch findest, und denk mir:
söba*!

***
* söba ist österreichisch (vielleicht auch bayrisch) und bedeutet selber – wir österreicher/innen verwenden es gerne, wenn wir jemandem sagen wollen: du machst es doch genau gleich wie ich, warum also regst du dich auf?

© Denis Junker - Fotolia.com

© Denis Junker – Fotolia.com

lesen – ein aussterbendes hand.werk. (#kolumne)

ein neuer morgen – erneutes kopf.schütteln.
wieder einmal lasse ich meiner verwunderung freien raum.
denn ich verstehe es nicht.
ernst.haft!

da schreibe ich in meiner kolumne folgendes:
Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.31.18

 

und muss mir vorwerfen lassen, ich sei böse, weil ich dafür bin, dass tiere unnötig leiden.
(dazu gibt es hier übrigens einen ganz tollen artikel. aber es verrät mir keiner, wieso mäuse, heuschrecken oder rehe als tiere offenbar nicht zählen – da kommt dann jedes mal sofort eine beschimpfung. was ich verstehen kann – denn es gibt keine erklärung, warum tausende mäuse weniger wert sein sollen als eine kuh.)

dann versuche ich eine diskussion zu starten, suche argemunte dafür und dagegen, und was kommt?

Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.33.02
ahja.
so sieht also eine erwachsene, intelligente, respektvolle diskussion aus.
interessant.
und nachdem ich versuche, darauf einzugehen, und unter anderem zu erklären, dass ein extrem, in egal welche richtung, immer schlecht ist, kommt das:

Bildschirmfoto 2015-07-27 um 08.37.11

offenbar sind der dame die argumente ausgegangen, nehme ich an.
(die screenshots sind von den kommentaren aus der vegan.kolumne und aus der kolumne selbst.)
liebe veganer/innen, die Ihr diese kolumne lest:
merkt Ihr es eigentlich, wie Ihr Euch benehmt?

ich hab gestern ein wenig auf den seiten diverser tier.schützer/innen und vegan.anhänger/innen gelesen – da wird einem angst und bange.
der wort.laut ist oft so krass, dass es einem die haare im nacken aufstellt, und man angst bekommt, kein hund, sondern ein mensch zu sein. denn tiere sind natürlich immer die besseren menschen, und manch einer schreibt, er würde eher einen hund als einen menschen retten.
und das sinnerfassende lesen ist wohl wirklich ein aussterbendes hand.werk – denn bei manchen der leute hat man den eindruck, sie kaufen germ, wenn brot auf dem einkaufs.zettel steht.

doch darum geht es gar nicht.
eigentlich.
denn fakt ist:

so kann man sich nicht benehmen!
weder im virtuellen raum, noch in der realen welt.
oder beschimpft Ihr im wahren leben auch jede/n, der/die nicht Eurer meinung ist, ignoriert jegliche einwände, beißt Euch an einem detail fest und schmettert den menschen ein arschl*ch entegegen, wenn Euch dann nichts anderes mehr einfällt?

ich empfehle Euch:
bucht einen benimm.kurs, hier zum bei.spiel. da lernt man etwa, dass das wort arschl*ch in einer diskussion nichts zu suchen hat. und sucht Euch ein hobby – omnis ärgern (so nennt Ihr alle anderen, die fleisch essen, verächtlich) gilt nicht.
und erweitert bitte Euren horizont – denn dass menschen, die liberal denken, Euch aber nicht in den kram passen, nur weil sie fleisch essen, von Euch als pseudo.links bezeichnet werden, ist fast schon lächerlich.

und vor allem:
benehmt Euch auf meinem blog!
das hier ist mein schreib.wohn.zimmer, ich schreibe hier manchmal über meine meinung, manchmal über anderes.
aber ich komme allen menschen mit respekt entgegen. und ich erwarte, dass das auch alle anderen machen.
menschen, die mich beschimpfen, schmeiße ich auch analog aus meinem haus –
genauso verfahre ich auch in der digitalen welt.

aber ich lasse solche kommentare gerne mal stehen, als warnung, weil ich nämlich weiß:
kaum eine/r von Euch würde sich im echten leben auch nur einen bruch.teil dessen trauen, was Ihr Euch in der digitalen welt traut.
egal ob es um veganismus, national.sozialimus oder chem.trails geht.
doch das internet vergisst nichts, niemals –
ich finde diesen gedanken irgendwie recht spannend.

***

© Denis Junker - Fotolia.com

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