roter regen | 24

als ich erwachte, hatte ich keine ahnung, wie lange ich geschlafen hatte.
waren es stunden gewesen, tage?
ich stand aus meinem bett auf, ging in die küche, machte mir einen happen zu essen –
und ging dann bebenden schrittes wieder in den keller, zu jener tür, hinter der ich dinge erlebt hatte, die ich mir nicht erklären konnte.

vor der tür, die wie immer in den letzten tagen einen spalt weit geöffnet war, setzte ich mich im schneidersitz auf den boden und dachte nach.
hatte ich mir die reise in meine kindheit nur eingebildet?
stand ich kurz davor, verrückt zu werden?
so konnte es doch nicht weitergehen! was würde nur aus mir werden
oder war es genau das? war ich im werden, wie es lady eleonore einst gewesen war?
vor aufregung bekam ich feuchte hände –
genau das hatte ich doch gewollt! ich wollte werden, wie lady eleonore, wollte herausfinden, was dieses werden bedeutete, und zu was lady eleonore geworden war.

ich hatte keine wahl –
wenn ich herausfinden wollte, was hier los war, musste ich mich noch einmal in den raum wagen, musste mich meinen ängsten stellen, koste es, was es wolle.
also nahm ich meinen ganzen mut zusammen, stand auf, bevor er mich wieder verlassen würde, trat auf die tür zu, drückte sie auf –
und machte erneut einen großen schritt über die schwelle.

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