roter regen | 24

als ich erwachte, hatte ich keine ahnung, wie lange ich geschlafen hatte.
waren es stunden gewesen, tage?
ich stand aus meinem bett auf, ging in die küche, machte mir einen happen zu essen –
und ging dann bebenden schrittes wieder in den keller, zu jener tür, hinter der ich dinge erlebt hatte, die ich mir nicht erklären konnte.

vor der tür, die wie immer in den letzten tagen einen spalt weit geöffnet war, setzte ich mich im schneidersitz auf den boden und dachte nach.
hatte ich mir die reise in meine kindheit nur eingebildet?
stand ich kurz davor, verrückt zu werden?
so konnte es doch nicht weitergehen! was würde nur aus mir werden
oder war es genau das? war ich im werden, wie es lady eleonore einst gewesen war?
vor aufregung bekam ich feuchte hände –
genau das hatte ich doch gewollt! ich wollte werden, wie lady eleonore, wollte herausfinden, was dieses werden bedeutete, und zu was lady eleonore geworden war.

ich hatte keine wahl –
wenn ich herausfinden wollte, was hier los war, musste ich mich noch einmal in den raum wagen, musste mich meinen ängsten stellen, koste es, was es wolle.
also nahm ich meinen ganzen mut zusammen, stand auf, bevor er mich wieder verlassen würde, trat auf die tür zu, drückte sie auf –
und machte erneut einen großen schritt über die schwelle.

(weiter.lesen.)

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eine geschichte ohne verben. | #schreibwerkstatt

oh, der mond! da, eine sternschnuppe!
und dort! orion!

vater und sohn auf dem berg.
staunende blicke in den himmel, überraschte ausrufe und ehrfürchtiges schweigen.

vater und sohn, nur die beiden und die unendlichkeit des weltalls.
und doch auch stille, nähe, gedankenfetzen, wind in den weiden und gänsehaut auf dem rücken –
und die unausgesprochene gewissheit:
du und ich, eine einheit, für immer.

* * *
dies ist meine idee zur haus.aufgabe in der schreibwerkstatt:
schreib eine kurze geschichte ohne verben
also ohne tun.wörter.

und ein kleines quiz:
wer erkennt den buchtitel, den ich versteckt habe?
(ich liebe dieses buch, das sollte echt jede/r gelesen haben.)

kerze im fenster. | 1

so wie jeden donnerstag steht er unter dem fenster und blickt nach oben.
so wie jeden donnerstag zählt er die fenster, kontrolliert, ob es auch wirklich das dritte von links im ersten stock ist.
so wie jeden donnerstag brennt genau dort, im dritten fenster von links im ersten stock, die kleine kerze.
meistens  eine rote –
an diesem donnerstag aber eine weiße.

und so wie jeden donnerstag steht er einen kleinen augenblick ganz still da unten, sieht nach oben, verliert sich in der flamme, ehe er die tür öffnet und in den dunklen hausflur tritt.

wenn dann die tür hinter ihm ins schloss fällt, wenn ihn der muffige geruch im flur in der nase kitzelt, auch dann hält er noch einmal inne, genießt die vorfreude, geht dann zur treppe und hinauf in den ersten stock.

dort, die tür mit dem kleinen blumenaufkleber.
er öffnet sie, ohne zu läuten, wie jeden donnerstag.
er hängt seine jacke an den kleiderständer, an den er sie jeden donnerstag hängt.
und so wie jeden donnerstag hört er schon die leise musik aus dem zweiten zimmer auf der rechten seite, neben dem bad.
leise, rhythmisch, immer die gleiche, nie eine andere.

und obwohl er das alles schon seit monaten kennt, erregt es ihn jedes mal aufs neue.
und jedes mal verstärkt sich diese erregung, er entdeckt neue feinheiten, kleine details, die er an den donnerstagen zuvor noch nicht entdeckt hatte.

so auch dieses mal.

***

(weiter.lesen.)

und der gewinner ist… (#blogparade)

… ‚eine liebes.geschichte‚.

herzlichen glück.wunsch und vielen dank fürs mit.machen!
(liebes folly.girl, bitte melde dich bei mir per mail, damit Du Deinen gewinn bekommen kannst.)

***

vielen dank an Euch, die Ihr mit.gemacht und ab.gestimmt habt.
auch, wenn es diesmal nicht so viele beiträge waren – ich freu mich über jeden einzelnen!
und ich freu mich auf eine nächste blog.parade!

***

Bild 3
(22. september 2013, 10:00)

endlich kann es losgehen! (#blogparade)

es ist soweit!
zwar haben diesmal nicht viele leute mitgemacht, wer sich in der bio.szene aber ein wenig auskennt, der wird sich aber (vielleicht) besonders freuen. :)
vielen herzlichen dank an alle teilnehmer/innen – und natürlich auch an alle, die zu spät eingereicht haben!

lest Euch jetzt einfach hier alle beiträge durch und stimmt dann in untenstehender umfrage ab!
Ihr habt eine woche zeit, Eure liebste geschichte zu küren.
viel spaß beim lesen – und allen teilnehmer/innen viel glück!

***

Die Entdeckung der Goldlacken – nachhaltiges Reisen. (#blogparade)

‚Gönnt man sich im Urlaub eine Ökopause? Sprich, nimmt man Urlaub vom „Verzicht“? Oder verzichtet man auf die erholsame Fernreise, auf das Entdecken von noch nie gesehenem, nur um die Umwelt zu schonen? Nein, denn nachhaltiges Reisen, ökologische Ferien bedeuten keinen Verzicht! Nachhaltiges Leben bedeutet keinen Verzicht.

Wer hätte geahnt, dass der 5 Tageskurzurlaub in bloß 270 km Entfernung pure Erholung bei kleinstem ökologischen Fußabdruck bietet?

Dieses Jahr wird von Wetterextremen geprägt. Ein elendslanger Winter wurde von einem sehr kurzen Frühling und dieser wiederum von einem Sommer der Rekorde abgelöst. Am 20. Juni 2013 wurde die höchste jemals im Juni gemessene Temperatur in Österreich (38,2°C) registriert. Am 8. August feierten die Österreicher die erstmalige Überschreitung der 40 Grad-Marke (40,5°C).

Die stabilen hochsommerlichen Temperaturen, die dem mediterranen Raum um nichts nachstehen, ermöglichen einen Sonnenurlaub im eigenen Land. Wer der brütenden Hitze entgehen möchte, fährt in die Alpen.

Als von Mai bis Juni Mitteleuropa im zweiten Jahrhunderthochwasser binnen 11 Jahren versank, sehnte ich mich nach einem Strandurlaub ohne Regen. Der übermäßig trockene Juli und August führten mich jedoch an einen ganz anderen Ort.

Spontan reservierte ich völlig unkompliziert per Telefon ein Zimmer am Michaelerberghaus im Ennstal in der Steiermark. Rund 20 Sommer meines Lebens verbrachte ich, von klitzeklein bis erwachsen, an diesem selben Michaelerberg. Meine sechsjährige Abwesenheit ließ nun meine Sehnsucht nach diesem Ort ins Unermessliche wachsen.

Obwohl ich ein extrem neugieriger Mensch bin, und diese Gegend meiner Ansicht nach wie meine Westentasche kannte, freute ich mich Plätze, die ich schon “hundert“ Mal gesehen hatte, ein einhundert und erstes Mal zu sehen. Und dann kam alles anders!

Ab in die Berge. 

Wir reisten mit dem Auto an. Natürlich wäre die Bahn ökologischer gewesen, doch das Michaelerberghaus ist ohne Auto nur sehr schwer zu erreichen. Bei angenehm kühlen Temperaturen legten wir uns schlafen um bei strahlendem Sonnenschein wach zu werden. Nach einem großartigen Frühstück auf 1.300 m und dem kopf- und herzöffnenden Weitblick übers Ennstal, starteten wir in Richtung Untertal zum Riesachwasserfall.

Der Weg hatte sich über die letzten Jahrzehnte stark verändert. Nun führen mehrere befestigte Stiegen direkt am Wasserfall vorbei. Die negativ geladenen Sauerstoffmoleküle, die sich an Wassertröpfchen anlagern und vor allem in der Nähe von Wasserfällen gehäuft auftreten, belebten unsere gemarterten Stadtlungen.

An der Spitze des Wasserfalls angekommen, erstreckte sich vor uns der mir gut bekannte Riesachsee. Von dort aus wanderten wir noch einige Höhenmeter weiter bis uns unsere Beine nicht mehr tragen wollten. Am Rückweg tauchte die tieferstehende Sonne die Landschaft in ein goldenes Licht und erhöhte die Kontraste auf eine fast unnatürliche Weise.

Die Entdeckung der Goldlacken.

Trotz etwas müder Beine hatten wir für den nächsten Tag eine weitere Wanderung geplant. Ortskundige, denen wir begegnet waren, empfahlen uns die Goldlacken. Dieser Ort war selbst mir unbekannt.

So starteten wir, abermals bei strahlendem Sonnenschein und etwa 25 Grad Richtung Himmel. Beginnend im Sattental führte uns eine zweistündige Wanderung zum ersten Zwischenstopp, dem Stierkarsee. Ein smaragdfarbener Bergsee, der mit eisigen Temperaturen Abkühlung bietet. Erhitzte Wanderinnen schwimmen drei schnelle Tempi um danach unter Applaus von den nicht so verrückten Wanderern empfangen zu werden.

Der See ist traumhaft, aber die höhergelegenen Goldlacken sind atemberaubend. Nichts ahnend, dass einer der schönsten Plätze auf Erden auf uns wartete, stiegen wir weiter tapfer bergauf. Berghang folgte auf Berghang. Der Anstieg schien nicht zu enden.

Doch dann blickten wir mit hohen Erwartungen über die letzte Kante. Würden sie erfüllt werden?

Unbeschreiblich, vor uns eröffnete sich ein schier unfassbares Paradies. Nennen wir es göttlich, nennen wir es himmlisch. Fast sanft wirkende bis oben grüne Berge auf der einen Seite, graue und schroffe auf der anderen, hinter uns die 2.700 m Hohe Wildstelle, vor uns die Goldlacken.

Der Wunsch wie ein Adler über die Weite segeln zu können erfüllte einen. Man fühlte sich frei, leicht, gar schwerelos und ja, ewig! Staunend, die Blicke schweifen lassend ruhten wir in uns und auf den Felsen. In die Ferne schauend über Gott und die Welt diskutierend genossen wir in vollen Zügen die unberührte Natur. Die frische Bergluft durchströmte uns und die Sonne kurbelte unseren Vitamin D-Haushalt an.

Erfüllt und überwältigt von diesem Fleckchen Erde, von der Unendlichkeit der Alpen fühle ich mich auch 5 Tage später noch befreit und sorglos, wenn ich an den Ausblick denke.

Reisen Sie nachhaltig.

Ohne Flugreise, in einer Pension, wo die Handtücher glücklicherweise nicht täglich gewechselt werden, zu mehrt im Auto und beim Essen auf regional und vegetarisch achtend bzw. von den Heidelbeerstauden naschend, erlebte ich einen der schönsten Kurzurlaube meines Lebens.

Sportlich unterwegs, auf kleinem ökologischen Fuß, verbrachte ich 5 Tage, nachhaltig und gesund an einem Ort, den ich doch nicht wie meine Westentasche kannte. Über Jahre hatten sich die Goldlacken erfolgreich vor mir verborgen um dieses Jahr entdeckt zu werden.

Umweltverträgliches Reisen bedeutet keinen Verzicht, es bedeutet das pure Glück auf Erden!‘

***

(dieser bericht stammt von Isabell Riedl.)
((ab.stimmen bitte hier bei der umfrage.))

Urlaub in Bayern. (#blogparade)

‚Nach dem letztjährigen Urlaub auf Fehmarn ging es in diesem Sommer wieder nach Oberbayern. Ich habe mich tierisch darauf gefreut, nach längerer Zeit unsere Freunde wieder zu sehen.

Wir hatten in einem Dorf Nähe Weilheim eine schnuckelige Wohnung über zwei Etagen gemietet. Das Wetter war klasse und es hätte ein rundum gelungener Urlaub sein können, wenn .. ja wenn da nicht diese Mördermücken wären.

Ich fahre nicht zum ersten Mal in die Gegend Nähe der Ammer. Aber was ich in den letzten beiden Urlauben dort erleben musste, versaute mir schon ziemlich einen großen Teil meiner freien Tage.

Gleich am 2. Tag fing ich mir gleich so einen derben Stich ein, dass mein linker Oberarm anschwoll und ich den ganzen Arm vor Schmerzen kaum bewegen konnte. Glücklicherweise legte sich das innerhalb von zwei Tagen nach Einnahme von Kalzium, eines Antiallergikums und Einreiben mit einer Kortisonsalbe – die ich eigentlich nur zufälligerweise wegen meiner sporadisch auftretenden Neurodermitis dabei hatte.

Kurz vor Ende meines Aufenthaltes hatten es die Biester aber noch einmal besonders auf mich abgesehen. Obwohl wir uns meist rechtzeitig Frühabends in den Wintergarten verzogen, sorgten vier Stiche am linken Bein dafür, dass meine Wade fast das doppelte Ausmaß des Normalzustandes annahm.

Wasserblasen zierten diese genau wie anfangs am Oberarm und an schmerzfreies Laufen war kaum zu denken. Na toll! Gut, dass wir die Karten für Schloss Neuschwanstein nicht vorbestellt hatten.

Was ist das für ein Mist?! Ich mein, als Kind hatte ich auch phasenweise extrem mit roten und dicken Pusteln zu kämpfen, aber das hier ist etwas völlig anderes. Liegt es an den verstärkt versprühten Insektiziden aufgrund der Mückenplage nach dem Hochwasser? Oder werden aggressivere Pestizide von den Bauern versprüht? Die ersten vier Jahre hatte ich doch nicht derartige Probleme – von den normalen Stichen mal abgesehen.

Aber warum trifft es dann fast nur mich so extrem? Gut, die anderen litten auch enorm unter den Stichen, auch die Oma der Familie bekam dicke Beulen.

Nun sind schon einige Tage vergangen, das Bein juckt zeitweise immer noch und verkrustete Stellen “verschönern” es momentan ebenfalls. Ich werde mich das nächste Mal wohl einfach besser auf diese Biester vorbereiten müssen.

Trotzdem war es ein schöner Urlaub – schon wegen der hübschen Wohnung, dem Wiedersehen mit unseren Freunden und des Traumwetters. Und zum Beweis habe ich auch ein paar Fotos mitgebracht.‘

(die fotos sind auf Sylvis bunter Blogwelt zu sehen.)

***

(dieser bericht stammt von Sylvia Neumann.)
((ab.stimmen bitte hier bei der umfrage.))

es ist wieder soweit! (#blogparade)

fast habe ich sie schon vermisst –
die blog.parade.

nun, wo der sommer seinen höhe.punkt erreicht hat, und der herbst schon in den start.löchern steht, ist die zeit reif für eine neue mit.mach.blog.parade.
mein lieber mit.blogger Carsten hatte da eine tolle idee – sommer.geschichten.
(es muss ja nicht immer lyrik sein.)

also, wer hat lust?
wer von Euch hat eine geschichte in der schublade liegen, wem brennt eine geschichte in den fingern, wer möchte seine geschichte hier veröffentlichen und bei der sommer.geschichten.blog.parade mit.machen!?

hier erfahrt Ihr, wie es geht.
es ist wirklich nicht schwierig.
und ich freu mich schon wahn.sinnig auf Eure beiträge.

ich werde natürlich nicht mit.machen.
aber ich zeig Euch gern, welche geschichte ich ein.reichen würde – nämliche diese:
meine erinnerungen an den sommer. 

also dann, der count.down läuft – macht Euch bereit, denn am 14. september 2013 um 23:59 ist es zu spät!

***

Blog-Parade

samstag.

wieder ein samstag.
wieder ein wenig zeit.
zeit, die zum schreiben genutzt werden will.
und kann.

ich möchte nun endlich damit beginnen, den ‚roten regen‚ fertig.zu.stellen.
es gibt schon einige kapitel – manche davon sollten aber über.arbeitet werden.
das nehme ich hiermit in angriff.

die ‚einfach so‘-serie war wirklich erfolg.reich, ich habe wahn.sinnig nette reaktionen darauf bekommen (und ‚traffic‘, hey!) –
und bin nun guter dinge, etwas neues in an.griff nehmen zu können.
etwas bedrohliches.
(schreibe ich je etwas lustiges? ich kann mich nicht daran erinnern.)

also los!
hiermit eröffne ich etwas neues – vielleicht wird es gut, vielleicht weniger.
aber spannend – zumindest das soll es bleiben.

warum frauen immer so lange brauchen.

kurz bevor.

es ist immer kurz bevor.

und die zeit, kurz bevor, ist viel zu kurz.

viel zu kurz für all die dinge, die ein mann erledigen muss. in dieser kurzen zeit.

kurz bevor – muss ein mann noch koffer packen.

kurz bevor – muss ein mann noch etwas fertig machen.

„es dauert nur fünf minuten, schatz.“

kurz bevor – muss ein mann noch duschen. rasieren.

für die firma ein email schreiben.

und all den kram zusammensuchen, den er im urlaub dann ohnehin nicht brauchen wird.

mit schmerzverzogenem gesicht muss ein mann dann all den kram ins auto schaffen – platzsparend, davon verstehen frauen nichts.

und kurz bevor er dann endlich den motor startet, muss ein mann tief durchatmen und sagen –

„waum frauen immer so lang brauchen.“

*

(geschrieben an einem dieser abende. als frau warten musste – um am ende doch wieder schuld an der verzögerung zu sein.)