still ist es geworden, ich weiß.
nicht nur hier auf dem blog, sondern auch auf allen anderen sozialen platt.formen, auf denen ich mich sonst so herum.treibe.
still ist es geworden, ich weiß –
und das hat einen grund:
ich hab mich im neuen jahr selbst auf entzug gesetzt –
auf facebook.entzug, social.media.entzug.
und ich muss sagen:
es fühlt sich großartig an!
ich hab einfach die facebook.app von meinem handy gelöscht – mehr war eigentlich nicht nötig.
der automatisierte griff zum handy, in jeder freien minute, um sich über vollkommen sinnbefreite status.beiträge zu informieren – vergangenheit.
das aufregen über dinge, die ich zwar nicht gutheiße, die über soziale medien aber von mücken zu elefanten werden – auch vergangenheit.
ich sammle noch immer kleidung für flüchtende, ich kämpf noch immer gegen schwurbelnde impf.gegner/innen, ich schreib noch immer auf meinem blog, und ich informier auch immer noch über die geschehnisse in der welt – aber anders, gezielter, nicht mehr bloß so. sondern abends, eine viertel.stunde lang, damit ich nicht völlig den blick auf die mediale welt verliere.
ich konnte in der so gesammelten frei.zeit ein stirn.band stricken, drei gute bücher lesen, vier neue yoga.posen erlernen, mit meinen kindern wunderbar beruhigende zentangles ausmalen und öfter mal tief durch.atmen, das schnee.treiben beobachten, den vögeln beim singen zuhören.
außerdem hab ich viele neue fotos für meinen instagram.account machen und ein paar neue ideen für meine aktuellen projekte sammeln können.
und das alles in den paar tagen, die seit silvester vergangen sind.
was ich versäumt hab?
status.meldungen über ausgedehnte shopping.touren, neueste theorien über nanobots, die unseren kindern mittels impfungen eingepflanzt werden, dann noch, warum diese jeans jener vorzuziehen ist, fragen zu haar.farben, und natürlich rassistische aufreger und sinnbefreite hetz.kommentare.
ewig schad drum.
wirklich schade ist allerdings, dass viele meiner freund.innen es nicht schaffen, sich von facebook auch nur ein bisschen zu lösen – jeglicher kontakt, der nicht über die soziale platt.form läuft, scheint unmöglich zu sein. der griff zum handy ist wohl ungleich schwieriger als das tippen in den computer.
dafür lebt der kontakt mit anderen auf, die sich ebenfalls frei machen von netz.werk.zwängen – oder nie gefangen waren.
probiert es aus, macht Euch frei –
es gibt so vieles, was spannender ist als das verbreiten von unwahrheiten in sozialen netz.werken.
und keine sorge:
es tut gar nicht weh!

© Denis Junker – Fotolia.com