ich habe angst.
still und leise kommt sie, die angst, schleicht sich an, fährt mir mit kalten fingern über den rücken, macht mir eine gänse.haut, und flüstert mir ins ohr:
das solltest du auch.
ja, ich habe angst.
und ich befürchte, dass ich diese angst auch haben sollte – nicht nur ich, sondern alle um mich herum.
denn:
ich fürchte mich vor dem rechts.ruck in unserer gesellschaft.
wobei, nein, es ist kein rechts.ruck –
eher ist es so, dass es mittlerweile gesellschafts.fähig ist, braunes gedanken.gut nicht nur zu denken, sondern laut auszusprechen, weil:
man hat ja eh nix gegen ausländer, aber …
weil:
der strache hat in manchen punkten schon recht.
weil:
man muss auch auf die eigenen leut schaun.
und es ist auch gesellschaftlich kein tabu mehr, für rechts.populistische gedanken einzutreten, mit aller vehemenz, mit worten, die so unglaublich sind, dass einem beim lesen schon die tränen in die augen steigen.
kleiner auszug gefällig?
nun, kein problem – immerhin gibt es ja einige menschen, die wie ich mit schrecken beobachten, was um uns herum geschieht.
eau de strache, zum beispiel.
von dort stammt auch dieser screen.shot:
die aussagen, die dort gesammelt werden, sind so unfassbar ekelhaft und entbehren meist jeglicher grundlage, dass es besser ist, diese seite nicht zu oft zu öffnen – oder am besten jeden tag.
damit man sieht, wie die leute denken – und noch öfter dagegen anzukämpfen versucht.
und nein, das ist kein einzelfall – ich selbst lese so etwas jeden tag, überall, selbst menschen, die man gut zu kennen meint, geben solche sätze von sich.
meist in schlechtestem deutsch, fordern diese … un.menschen dinge, die so ungeheuerlich sind, dass es weh tut. dinge, die mit gesundem menschen.verstand, respekt oder gar mitgefühl nicht mehr viel zu tun haben. dinge, die eigentlich straf.rechtlich relevant sind – und die von der polizei, so man sie meldet, auch ernst genommen werden.
es gibt menschen, die das alles melden, die es sich zur aufgabe machen, solche dinge zu sammeln, egal ob von privatpersonen oder politiker/innen, und die versuchen, etwas zu ändern.
heimat ohne hass zum beispiel.
allerdings ist beim lesen auch hier vorsicht geboten – denn was viele jener menschen, die unser land eigentlich mit verstand regieren sollten, so von sich geben, ist wirklich unterste schublade.
und interessiert offenbar weder die anderen parteien noch die wähler/innen.
egal wie menschen.verachtend, wie respektlos oder hetzerisch eine aussage auch sein mag – es gibt immer menschen, denen das gefällt, die noch eins drauf setzen oder solche menschen sogar wählen.
und ehe man sichs versieht, wird österreich seinem ruf als nazi.land gerecht – wieder einmal hat es eine offen hetzende rechts.partei geschafft, in die regierung zu kommen.
klar, könnte man sagen, wenn herr und frau österreich so dumm sind, dass sie hetze nicht als solche erkennen, dann wundert es einen nicht. und überhaupt, wen soll man denn wählen, geh bitte, sind doch lauter lutscher in der regierung.
aber so ist es nicht, es ist viel schlimmer:
herr und frau österreich finden das gut. sie teilen hetzerische ansichten, freuen sich, dass endlich mal jemand ausspricht, was sich hinter geschlossenen türen ohnehin alle denken, und trauen sich offen, rechts.populistische, hetzerische und strafrechtlich relevante aussagen zu tätigen –
und alle, die etwas dagegen sagen, niederzumachen. mit bösen nachrichten, unfassbaren kommentaren, mit worten, die so sehr jeglicher grammatikalischer logik entbehren, dass man sie kaum entziffern kann – es ist eben wahr: die rechtschreibung sagt sehr viel über die bildung oder die geisteshaltung eines menschen aus.
wieder einmal in der geschichte sind menschen, die eher grün als blau/braun wählen, jene, die plötzlich am pranger stehen, wieder einmal muss man aufpassen, wenn man flüchtinge unterstützt, sich für homosexuelle einsetzt oder für die umwelt, wenn man einfach das macht, was einem das herz empfiehlt – schon steht der braune mob vor der tür und versucht mit allen mitteln, das zu verhindern.
und was machen die etablierten groß.parteien dagegen?
nichts.
sie machen eher was dafür – und das macht mir angst.
ja, ich habe angst.
große angst.
weil aussagen wie diese mittlerweile normal sind und es menschen gibt, denen das gefällt:
so etwas kann man in sozialen netz.werken schreiben, ohne dass es einen aufschrei gibt, im gegenteil: man erntet lob und anerkennung für diesen dreck.
nationalsozialistische wiederbetätigung hat offenbar keine bedeutung mehr für diese leute.
(waren die eigentlich je in der schule? der rechtschreibung nach zu urteilen ja nur die wenigsten.)
manchmal, da kann ich nicht anders:
da zeige ich solche menschen bei der polizei an. das ist ganz wirkungsvoll – zumindest für den einzelnen.
in wahrheit aber ist es nur ein tropfen auf dem heißen stein –
zu sehr stecken diese ansichten in den österreicher/innen, zu wenig widerstand gibt.
wehret den anfängen, heißt es.
aber vor dem anfang brauchen wir uns nicht mehr zu fürchten –
wir stecken schon mitten drin.
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