roter regen | 26

… knallte gegen die mauer in meinem keller.
verwirrt taumelte ich zurück und fiel auf meinen hosen.boden.
ich war doch gerade eben noch durch den wald gerannt und wollte über einen umgestürzten baum.stamm springen –
was war passiert?
wie hatte ich denn quer durch zeit und raum springen können, aus meiner kindheit direkt in den keller meines hauses –
und wie war ich überhaupt in meine kindheit gelangt?

mit einem mehr als mulmigen gefühl im magen ging ich die treppe nach oben und setzte mich in einen lehn.stuhl, der mir einen wunderbaren blick auf meinen rosen.garten bot. neben mir, auf einem kleinen tisch, lag das tagebuch der lady eleonore.
ich nahm es in die hand und blätterte gedanken.verloren darin herum.
irgendwie musste das alles zusammenhängen –
die rosen, die immer blühten, der rote regen, dieser seltsame flaum, den ich immer öfter auf mir entdeckte, der gesang und dieses zeit.fenster im keller, durch das ich in meine kindheit zurückversetzt zu werden schien.
es musste da einen zusammenhang geben, davon war ich überzeugt, und diesen zusammenhang musste ich finden, allein schon, weil die alternative keine war –

wer würde sich schon gern eingestehen, langsam verrückt zu werden?

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roter regen. | 18

doch ich ignorierte sämtliche warnungen und wunderte mich nur –
wie konnte es sein, dass in einem so großen, alten haus nicht ein einziges werk.zeug zu finden war?

verärgert und ein wenig enttäuscht, mein vorhaben schon wieder auf unbestimmte zeit verschieben zu müssen, nahm ich den kopf.hörer ab. bis zu diesem zeitpunkt hatte ich das singen im keller erfolgreich verdrängen können –
doch kaum, dass ich den kopf.hörer abgenommen hatte, verschlang mich der gesang, ich konnte ihn mit jeder faser meines körpers wahrnehmen, er schien mich vollkommen zu vereinnahmen.

überzeugt, von dieser musik wahn.sinnig zu werden, schloss ich die augen, hielt ich mir die ohren zu und drehte mich langsam mehrmals im kreis, wie um mich aus diesem sog zu befreien.
als ich mehrere umdrehungen hinter mir hatte, öffnete ich wieder meine augen.
doch ich hatte mich gar nicht im kreis gedreht –
ich hatte mich mit dem gesicht zur tür gedreht.

zu jener tür, die weder eine klinke noch ein schloss hatte, die aber nun, nach meinem komischen tanz, einen spalt weit offen stand und mich einzuladen schien, den raum dahinter zu erkunden.

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weil man sich manchmal einfach nur denkt: söba! (#kolumne)

heute morgen, beim ersten kaffee, erreicht mich ein kommentar auf meinem blog.
jemand findet einen meiner artikel lächerlich,
und hat nichts besseres zu tun, als das sofort auf doch eher herab.lassende art in worte zu fassen.

das ist natürlich total in ordnung.
niemand muss meine artikel gut finden, und kritik daran zu üben ist ein recht, das auf meinem blog jede/r ausüben darf –
ich lösche so gut wie nie kommentare, es sei denn, sie sind straf.rechtlich relevant, sondern versuche mich in ernst.hafter diskussion.

doch eins ist dies.mal anders:
der schreiber, ein vermeintlicher erik, vermittelt mir auf unglaublich herab.lassende art, dass er mir ja eigentlich den mega job angeboten hätte, wenn ich nicht so ein lulu wär und über so nichts.sagenden schaas schreiben würde. er als großer zampano der medien.welt müsse mir das jetzt mitteilen, vermutlich damit ich traurig darüber bin, dass mir jetzt ein groß.artiger job durch die lappen geht, weil ich mich im inter.net falsch präsentiere.
alles klar.

das ist einer.seits lustig, weil genau dieser artikel vielen jungen frauen aus dem herzen gesprochen zu haben scheint, es ist ein thema, das viele von uns kennen –
und das vor allem durch männer/buben wie diesen erik ausgelöst wird, die uns von oben herab erklären, wie die welt denn so funktioniert und wie wir ihrer meinung nach zu sein haben.
leider hab ich anderer.seits aber das gefühl, dieser erik hat so gar keine ahnung von der medien.welt, denn dort ist es keineswegs üblich, menschen anonym zu schreiben, wie bescheuert sie sind und was ihnen deshalb entgeht –
nein, viel mehr ist etwas ganz anderes üblich:
kein wort zu schreiben
nicht auf anfrage, aber schon gar nicht aus eigenem antrieb heraus.

wer wie ich schon einige jahre in der medien/kommunikations.branche auf dem buckel hat, kritisiert genau das:
das nicht.reagieren, nicht.antworten, sogar zu cool sein für eine ab.sage –
auch wenn schweigen ist gold in manchen fällen wahrlich seine berechtigung hat.

so wie es auch für erik besser gewesen wäre, zu schweigen und sich seinen teil einfach zu denken.

lieber erik, ich lade dich hiermit ein:
schreib mir doch ein mail, erklär mir, was du eigentlich so machst und wofür du menschen suchst, die mit dir arbeiten sollen, wie du anhand eines (!) artikels, der deinen geschmack mangels eigener erfahrung auf diesem gebiet nicht getroffen hat, erkennst, dass jemand nicht gut ist in seinem job –
und wieso du das auf doch eher kindische und besser.wisserische weise in einen anonymen kommentar verpackst, anstatt mir ein mail zu schreiben, damit ich auch weiß, wer du bist, und mir deine gedanken darzulegen.
das würd mich wirklich interessen –
weil es spannend ist, und weil ich aus konstruktiver kritik mehr heraus.holen kann als aus anonymem internet.getrolle.
vielleicht geht sich ja sogar ein kaffee aus, wer weiß.

momentan les ich nur, dass du meinen artikel kindisch findest, und denk mir:
söba*!

***
* söba ist österreichisch (vielleicht auch bayrisch) und bedeutet selber – wir österreicher/innen verwenden es gerne, wenn wir jemandem sagen wollen: du machst es doch genau gleich wie ich, warum also regst du dich auf?

© Denis Junker - Fotolia.com

© Denis Junker – Fotolia.com

irre.

irre.
das kann vieles bedeuten –
jemand kann irre sein.
etwas kann irre sein.
es kann verrückt bedeuten, wahn.sinnig, psychisch krank, super.toll.
oder unter.irdisch.grotten.schlecht.

was also schreiben, wenn das thema eines literatur.wettbewerbs irre lautet?
mann muss sich ein irre aussuchen, eines heraus.picken und daraus etwas machen.
solange schreiben, bis keine worte mehr aus den fingern fließen wollen.
solange schreiben, bis die worte da sitzen, wo sie sitzen sollen.
solange schreiben, bis man voll.kommen irre ist.

das ist schwierig.
eine echte heraus.forderung.
und vor allem ist es
voll.kommen

IRRE!