dem ende nahe.

langsam neigt sich die schreib.werkstatt ihrem ende zu –
die texte werden länger, die finger müde, erste idee sind dabei, zu einem großen ganzen zu wachsen.

ich freu mich wie immer über die begeisterung, mit der meine schreiberlinge bei der arbeit sind, und ich freu mich über die texte, die dabei immer entstehen.
danke!

* * *
die haus.übung diese woche ist folgende:
lies deinen eigenen text korrektur.

jede/r liest den eigenen text, achtet auf die satz.zeichen, die recht.schreibung, auf fehlende worte –
oder auf worte an stellen, an denen keine sein sollen.
und natürlich muss auch auf die logik geachtet werden, damit der text nicht nur im eigenen kopf sinn ergibt.
das macht niemand gern, und es macht auch wirklich keinen spaß –
aber es tut dem text gut!

versprochen!

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stunden.rückblick. #schreibwerkstatt

das thema der letzten schreib.werstatt lautete:
wie kann ich es mir leichter machen, etwas zu schreiben
sei es eine geschichte, ein buch, die eigene biografie.

am anfang vieler texte steht die text.skizze
die eigene idee in wenigen sätzen ausformuliert.
das klingt weitaus schwieriger als es ist und lässt sich anhand von schon bestehenden werken leicht üben, in etwa so:

– mädchen und junge aus verfeindeten familien verlieben sich.
– ihre liebe muss geheim bleiben, nur wenige wissen davon.
– trotz aller widerstände heiraten die beiden und schmieden einen fluchtplan.
– der plan misslingt, am ende sind beide tot.

jede/r weiß, um welche tragödie es sich handelt, die geschichte ist klar umrissen, alle weiteren details könnten dann in einer mind.map festgehalten werden, einer art landkarte der eigenen ideen und gedanken, die sich beliebig erweitern lässt.
ich verwende dazu gerne post.its, diese kleinen klebe.zettel, auf denen gedanken schnell formuliert und an der richtigen stelle der mind.map platziert werden können.
so entsteht fast von selbst das gerüst einer geschichte, an dem wir uns festhalten können, wenn wir mal nicht weiter wissen.

manchmal aber scheitern wir schon am gefürchteten ersten satz.
der erste satz eines buches scheint so wichtig zu sein, dass er einen immensen druck auf uns ausübt. dabei wird dieser erste satz selten auch wirklich als erstes geschrieben.
diesen druck können wir mit einem einfachen trick von uns nehmen:
wir schreiben einen ersten satz für unseren text oder unser buch, irgendeinen –
im wissen, dass dieser mit großer wahrscheinlichkeit nicht wirklich der erste sein wird, sondern irgendeiner, vielleicht werden wir ihn sogar wieder löschen.
dann schreiben wir weiter.
und irgendwann entscheiden wir uns dann für einen ersten satz –
vielleicht sogar für jenen, den wir als erstes geschrieben haben.

* * *

die haus.aufgabe diese woche ist eine spannende:
schreibe einen text, der nur aus verben besteht –
erlaubt sind alle zeitformen sowie das wörtchen und, damit es nicht ganz so schwierig ist.

was macht das mit einem text? was kann ich mit so einem text erzählen? kann ich überhaupt etwas erzählen?
das für sich selbst zu erleben ist die aufgabe.
ich freu mich auf die ergebnisse!

 

 

beschreibungen – und warum sie so wichtig sind. #schreibwerkstatt

beschreibungen in texten sind eine komische sache –
beschreibt man zu viel, lenkt es von der geschichte ab, beschreibt man zu wenig, erreicht man die leute nicht, beschreibt man das falsche, versteht keine/r mehr den text, beschreibt man es auf falsche weise, wird’s schnell lächerlich.
bestes beispiel dafür sind liebes.szenen:
wer sich da in der beschreibung zu sehr auf das körperliche konzentriert, riskiert, ins pornografische abzurutschen, wer nur die emotionen beschreibt, wird schnell zu elegisch.
eine schwierige sache.

deshalb war beschreiben auch das thema der letzten schreib.werkstatt.
schon in der haus.aufgabe musste etwas beschrieben werden: fünf sekunden einer situation, möglichst genau.
in der stunde selbst haben wir dann besprochen, wie sich beschreibungen mit dem genre verändern, wie die wahl der worte die beschreibung beeinflusst, und das dann auch geübt.

meine lieben schreiberlinge mussten zuerst ihr lieblings.buch mit nur drei worten beschreiben (weil gerade kurze beschreibungen schwierig sind) und dann eine farbe, und zwar so, dass wir sie erraten konnten (ohne sie zu nennen, natürlich).

interessanterweise wird am meisten die farbe rot beschrieben, vielleicht, weil uns zu dieser farbe die meisten assoziationen einfallen … rot wie die liebe etwa.

* * *

als haus.aufgabe gibt’s diese woche folgendes:
schreibe eine geschichte, die mit den worten Ich öffnete die Schachtel und beginnt.

wie lang diese geschichte wird, hängt von den persönlichen schreib.vorlieben ab, auch das genre, das man wählt.
ich bin schon sehr gespannt, welche ideen meine schreibenden haben.

#GutSchreib!

herbst in der #schreibwerkstatt

die letzte hausaufgabe war ein hit –
meine schreib.interessierten haben tolle texte verfasst, konnten ihrer kreativität freien lauf lassen, ohne ziel, wohin die schreib.reise gehen muss.
eine dame hat aus der haus.übung sogar ein kunst.werk gemacht –
sie hat auf einem riesen.blatt ihre gedanken aufgeschrieben, aber im kreis, rundherum, ohne auch nur einmal abzusetzen.
ich war so begeistert, dass ich sogar vergessen hab, ein foto zu machen …
aber das hol ich sicher nach.

nachdem sich die allgemeine begeisterung dann gelegt hat, hab ich zum warmwerden eine klopf.geschichte angesagt.
der ausgangs.satz war Da stand ich nun im Regen, das Wasser lief mir ins Gesicht, mit den weiteren Wörtern Marmelade, Keksdose, Schwiegermutter, Kamillentee und Würstelbude.
es erstaunt mich immer wieder, in welch verschiedene richtung sich die geschichten entwickeln –
dieselbe zweimal, das gab’s noch nie.

danach lernten wir, elfchen zu schreiben, auf wunsch der teilnehmer/innen zum thema herbst. elfchen sind ein super einstieg in die welt der lyrik, ganz nach dem motto weniger ist oft mehr, denn:
ein elfchen besteht aus nur elf worten, die sich auf fünf zeilen verteilen, nach folgendem schema:

herbstzeit
goldenes licht
blätter leuchten warm
fallen langsam zu boden
schön

nomen oder adjektiv
adjektiv und nomen
wer, was, wie, wo
persönliche gedanken, beobachtung
fazit

ich freu mich ja immer sehr, wenn meine lieben in der stunde kreativ und inspirierend schreiben –
und in dieser stunde gab’s eine menge zum freuen für mich.

* * *

natürlich gibt’s auch wieder eine haus.aufgabe, und zwar:

die moment.aufnahme –
beschreibe eine situation, etwas, das passiert, beschreibe aber nur fünf sekunden davon, möglichst genau und intensiv.
als beispiel:
ich beobachte ein kind, dass zwischen zwei autos auf die straße läuft, direkt vor einem fahrenden lkw, der gerade noch bremsen kann –
genau dieser augenblick wäre es, den ich hier beschreiben würde: jene fünf sekunden, in denen die lkw.fahrerin das kind sieht und auf die bremse springt.

wie viel man darüber schreibt, ergibt sich meist aus der situation, die man wählt –
manches lässt sich ausschweifender beschreiben als anderes.

ich freu mich schon auf die verschiedenen augen.blicke!
#GutSchreib!

 

free writing – eine schreib.übung zum loslassen

die haus.aufgabe der letzten schreib.werkstatt war free writing
also freies schreiben ohne pause, ohne nachzudenken, man lässt einfach raus, was raus muss …
und wenn man gerade nicht weiß, was man schreiben soll, dann malt man wellen.linien, damit der stift niemals das papier verlässt.

wie das aussehen kann?
so etwa:

© Sybille Ebner – sinn.wort.spiel.

dieses freie schreiben setzt oft gedanken frei, die man in sich verborgen hält, und ist deswegen meist sehr persönlich.

wer tagebuch schreibt (oder früher geschrieben hat), kennt das wahrscheinlich:
man schreibt einfach so dahin, was einem gerade einfällt, und nach einer gewissen zeit hat man sich alles belastende von der seele geschrieben.
das kann gerade dann sehr inspirierend sein, wenn man von einer schreib.blockade am schreiben gehindert wird –

einfach so dahinschreiben und die seele reinigen lässt die kreativität wieder fließen.

genau das möchte ich in der schreib.werkstatt erreichen:
die kreativität fließen lassen, neues ausprobieren –
und erkennen:

ich muss vor dem schreiben keine angst haben, denn schreiben kann sehr befreiend sein. 

und wenn mir das geschriebene nicht zusagt, dann zerknüll ich den zettel und schmeiß ihn weg.
oder verbrenn ihn.
basta!

stunden.rücklick. #schreibwerkstatt

die erste stunde ist vorbei –
und ich muss sagen:
schön war’s wieder.

viele bekannte gesichter, ein paar neue, und ein sehr nettes klima in der stunde –
so lässt es sich arbeiten!

in der ersten stunde haben wir ein abecedarium erstellt, allerdings aus den buchstaben unserer namen.
das sieht zum beispiel so aus:

S stephen king
Y yoga
B bücher
I ideen
L lesen
L lustig
E ebner-eschenbach

danach haben wir analysiert, welche schreibtypen es gibt, und uns gedanken darüber gemacht, warum wir was für wen schreiben. das ist sehr wichtig, wenn man mit den eigenen texten jemanden erreichen will.
dann haben wir versucht, einem satz aus fünf wörtern eine neue bedeutung zu geben, indem man jeweils nur ein wort ändert –
über mehrere sätze hinweg.
das könnte so aussehen:

er mag das kalte wetter.
er hasst das kalte wetter.
er hasst das kalte gulasch.
sie hasst das kalte gulasch.
sie liebt das kalte gulasch.

und ich hab wieder einmal betont, wie wichtig korrekte schreibung ist –
rechtschreibung, grammatik und zeichensetzung.
denn wir alle kennen ja den satz ‚wir essen opa‘, der alles sein kann zwischen familienkomödie und horror mit kannibalistischen zügen –
je nachdem, wo wir den beistrich setzen. 

ich find es nämlich nicht erstrebenswert, dass man einfach so dahinschreibt, wie es einem einfällt, und unter den text folgenden satz setzt:
wer fehler findet, darf sie behalten.
wie ein text bei anderen ankommt, hängt nämlich auch davon ab, wie lesbar er ist –

unt zu sagän, ich schreip wi ich wil, so pin ich ebenn, ißt zwar amüssant, aber auch ein bischen dof.

*

natürlich gibt’s in auch in diesem kurs wieder hausaufgaben. die erste ist eine sehr effektive schreibübung für alle jene, die nicht wissen, wie sie beginnen sollen, und nennt sich free writing.
dazu setzt man sich an den tisch, nimmt papier und einen stift zur hand, überlegt sich, wie lange man schreiben möchte –
und dann schreibt man.
was einem gerade einfällt, ohne wenn und aber, ohne abzusetzen …
und wenn einem gerade nichts einfällt, dann malt man wellen.linien aufs papier.

manchmal entstehen so wirklich tolle text.ideen, ideen, die einem unter normalen umständen gar nicht gekommen wären.
und manchmal ist diese übung auch befreiend, etwa wenn uns dinge belasten, dann kann es sehr hilfreich sein, sich diese einfach von der seele zu schreiben.

ich bin schon gespannt, welche texte auf diese art entstehen werden.
#GutSchreib allerseits!

 

eine geschichte voller haupt.wörter. | #schreibwerkstatt

im oktober geht sie wieder los, die schreibwerkstatt.
ich freu mich wirklich schon sehr darauf …
und möchte deshalb darauf aufmerksam machen, dass noch zwei bis vier plätze frei sind.
wir haben wirklich lustige aufgaben gemacht und beeindruckende texte geschaffen …

drum frag ich heute:
wer will nochmal, wer hat noch nicht?

sinn.wort.spiel.

die fassade? ein traum!
der garten? ein hingucker –
kirschbäume, pfingstrosen, gemüsebeete, jacuzzi.
keller, rumpelkammer, dachboden: chaos!
die zimmer? der horror!
staubflusen, wasserflecken, schimmelbefall.
rattenalarm!

kaufvertrag?
nein!

* * *

diese woche lautete die haus.aufgabe in der schreibwerkstatt:
schreib einen text, der ausschließlich wörter enthält, die einen artikel haben –
und der einen sinn ergibt.

das ist meine idee dazu.

*

(wichtig bei solchen text.spielereien ist die formatierung: wenn es kein wort.salat werden soll, muss das layout dem text den nötigen sinn verleihen.)

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da sitz ich nun | #schreibwerkstatt

da sitz ich nun, allein in einem kaffee.haus, nur weil die verrückte schreib.lehrerin sich das so einbildet. angeblich soll es  inspirierend sein, beim schreiben nicht immer am selben platz zu sitzen, dieselbe wand zu sehen, dieselben geräusche zu hören.
was bitte soll daran inspirierend sein?
nervig ist es, lästig, und sogar ein bisschen peinlich, ich mein, was denken sich denn da die anderen gäste, wenn sie mich da sitzen sehen mit dem schreibblock, wie ich gedanken.verloren am stift nage und dabei auch noch die stirn krausziehe.
worüber soll ich denn bitte schreiben, hier ist nichts auch nur annähernd spannend, und der kaffee schmeckt nicht so gut wie zuhause, das muss mal gesagt werden.
da werd ich mich wohl nächste stunde beschweren müssen über diese dumme hausaufgabe.

herr ober, noch eine melange, bitte!

manchmal hab ich das gefühl, mir entgleitet alles, das leben läuft mir davon. was könnte ich nicht alles tun, anstatt hier in diesem kaffee.haus zu sitzen und mich zu quälen?
nur –
was würde ich wirklich tun? würde ich überhaupt etwas tun?
würde ich mich bemühen, das leben einzufangen, ihm hinterher zu jagen, hinauf auf den birn.baum?

und was wäre, wenn ich einfach genau diesen gedanken aufschreiben würde?
vom laufen und laufen lassen
das klingt doch gar nicht schlecht, oder? und meine haus.aufgabe hätte ich dann auch erledigt.
bingo.

herr ober, eine creme.schnitte, bitte! ich hab etwas zu feiern!

* * *

das ist meine idee zur letzten haus.aufgabe der schreib.werkstatt –
und sie ist auto.biografisch, denn genau so ist der verlinkte text entstanden …
nur ohne der verrückten schreib.lehrerin.

wenn dich die schreib.blockade packt | #schreibwerkstatt

egal, wer schreibt …
egal, wie lang dieser jemand schreibt …
egal, wie sehr dieser jemand das schreiben liebt …
irgendwann packt jede/n einmal die schreib.blockade.

schreib.blockaden sind nicht immer gleich –
manchmal weiß man nicht, wie eine geschichte weitergehen soll, dann wieder hat man einfach keine lust zu schreiben, mal hat einen der alltag zu fest im griff, und dann wieder hadert man generell mit dem schreiben.
weil auch meine schreibenden aus der schreib.werkstatt die schreib.blockade in der einen oder anderen form kennen, haben wir in der letzten stunde tipps und tricks gesammelt, mit denen man der schreib.blockade ein schnippchen schlagen kann.

einer dieser tipps lautet:
schreib nicht zuhause, geh raus!
manchmal kann es nämlich sehr inspirierend sein, nicht immer am selben platz zu sitzen, dieselbe wand zu sehen, dieselben geräusche zu hören.

deswegen ist die letzte haus.aufgabe für dieses semester folgende:
schreib einen text, aber schreib ihn in einem kaffee.haus –
und schreibe über etwas, das dir gerade ins auge sticht.

*

schreib.übungen gab’s in den beiden stunden natürlich auch:
wir haben versucht, dinge so zu beschreiben, dass man sie erkennt, ohne sie im text zu nennen …
und zwar eine frucht und einen alltags.gegenstand.
damit kann man ganz wundervoll üben, genau zu schreiben, ohne allzu viel zu verraten, was sehr wichtig sein kann in texten –
etwa wenn es um personen geht, die ein wenig geheimnisvoll bleiben sollen.

ich freu mich schon auf kommende woche, auf die kaffeehaus.texte!

 

sommer in der stadt | #schreibwerkstatt

die hitze
wabert durch die straßen wie gelee
dämpft alle geräusche und
legt sich wie ein schleier über die stadt

die menschen
suchen sich ein kühles plätzchen
irgendwo im schatten und
warten sehnsüchtig auf den abend

und dann
kommt die nacht
senkt ihre erfrischende dunkelheit über
die straßen, die menschen
spült den schleier fort und lässt die stadt wieder
atmen

* * *

dies ist meine idee zur haus.aufgabe in der schreib.werkstatt:
schreib einen text über die sommerhitze, in dem sich kein verb wiederholen darf.

* * *

passend zum thema, ein bisserl musik: