am meisten angst hatte ich als kind vor dem meer.
un.heimliche kreaturen würden darin wohnen, erzählte man mir, so tief unten, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass überhaupt noch leben in solcher tiefe existieren konnte.
und strömungen gab es im meer.
mein vater hatte mich immer gewarnt vor den strömungen,
schwimm nicht zu weit weg vom strand, junge,
hatte er gesagt,
die strömung zieht dich dann hinaus, und du kommst nicht mehr zurück.
die strömung zieht mich dann hinaus? hinaus zu den kreaturen?
das wollte ich um jeden preis verhindern.
also ging ich nicht mehr ins meer.
höchstens, um einen eimer mit wasser zu befüllen –
aber weiter hinein wagte ich mich nie.
irgendwann wurde mir bewusst, dass es auch tiefe seen gab.
seen hatten bis dahin etwas angenehmes für mich –
abends mit meinen eltern vor dem zelt zu sitzen, den gelsen zu lauschen, wie sie vom wasser zu uns kamen, das leise plätschern der wellen.
bis mein vater eines tages einen wels aus dem wasser fischte.
die wohnen ganz tief unten im see und fressen alles, was nach unten sinkt. sieh nur, junge, wie groß sein maul ist!
der an.blick des toten fisches machte mir klar: auch in einem see gibt es unheimliche kreaturen.
ganz tief unten zwar, aber was machte das schon für einen unterschied aus?
und so begann ich, nicht nur das meer, sondern auch alle seen zu meiden.
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